Der Abschied aus der Formel 1 ist Alexander Wurz offenbar nicht allzu schwer gefallen. "Es war ein Schock, als ich merkte, wie aalglatt du behandelt wirst. Im Grunde passt der Formel-1-Charakter nicht zu meinem Inneren", sagte Wurz am Sonntag im ORF, wo der 33-jährige mit der Königsklasse abrechnete. "Der Sport ist hart und unbarmherzig und eine eigenartige Spielwiese für Politik", sagte er.

Insbesondere in seinen ersten Jahren bei Benetton sei ihm das vor Augen geführt worden. Dort sei er als Spielball verwendet worden, was sich auch auf seine Rennperformance niederschlug, so der Niederösterreicher. "Ich wurde teilweise erpresst. Ich fühlte mich, als wären Messer an mich angesetzt", sagte Wurz ohne Namen zu nennen. Allerdings betonte er, dass das Klima im Team vor allem vom Teamchef abhänge. Der war damals bei Benetton Flavio Briatore.

Seine Entscheidung der Formel 1 den Rücken zu kehren sei jedoch ohne Druck von außen und aus freien Stücken geschehen. "Es wäre für mich leicht gewesen meinen Vertrag bei Williams zu verlängern", betonte Wurz. Doch das Fahren mache nur noch zwei Prozent des Business aus, was seinen Entschluss maßgeblich beeinflusst hätte.

So unbarmherzig die Formel 1 als solche aber auch ist, das Verhältnis unter den Fahrern sei oft besser, als man glaube, so der 69-fache Grand Prix-Pilot. "Ich habe immer Respekt bekommen. Mit den anderen Fahrern ist man am nächsten an einer Freundschaft innerhalb der Formel 1. Pedro de la Rosa ist ein guter Freund von mir", sagte er. Ebenso mit Giancarlo Fisichella und Nico Rosberg habe er guten Kontakt.