Glücklich war Kimi Räikkönen am Sonntagabend in Shanghai und wenn er das offen zugibt, dann heißt das so einiges. Dies tat er am Dienstag nach dem Rennen und nannte auch gleich die Gründe dafür. "Wir konnten zwar in China und Japan nicht das Maximum holen, aber wir haben gezeigt, dass wir in der Lage gewesen wären, beide Rennen zu gewinnen. In Hinblick auf Brasilien war das sehr wichtig", erklärte der Finne. Für ihn schien die Situation nach dem Rennen in Fuji eigentlich schon hoffnungslos, doch in Shanghai konnte man die Dinge wieder gerade rücken, wie er betonte. "Wir haben jetzt neue Hoffnung, den Titel zu gewinnen und es ist gut, zu wissen, dass wir in Sao Paulo unser Glück probieren können", meinte Räikkönen.

Noch besser hätte er es allerdings gefunden, wenn es auch Fernando Alonso nicht ins Ziel geschafft hätte, aber der Finne gab sich auch mit Hamiltons Ausfall zufrieden. "Wir müssen nun weiterarbeiten wie in den vergangenen beiden Rennen. Wir müssen unser Bestes geben und noch einen Doppelsieg versuchen. Wie man sehen konnte, haben wir die Chance dazu", sagte Räikkönen. Sollte das in Interlagos gelingen, läge es dann nur noch daran, was die Konkurrenz mache, fügte er noch an. Er weiß zwar, dass seine Chancen auf den Titel nur mehr klein sind, hofft aber immerhin noch auf Platz zwei. "Im Rennen kann alles passieren. Es gibt mehr Chancen, Alonso einzuholen."

Was Räikkönen trotz seines Sieges in China noch ärgerte, war die Reifenkontroverse in Fuji, wo Ferrari eine Nachricht der Rennleitung zu spät bekam und mit den falschen Reifen ins Rennen ging. "Ich wurde gefragt, ob es [Shanghai] mein schönster Sieg mit Ferrari war: es war zweifellos ein sehr schwieriger. Es war der erste auf nasser Strecke und es war ein tolles Gefühl. Es wäre noch besser gewesen, wenn nicht der bittere Nachgeschmack von Fuji gewesen wäre, als die FIA die Regeln verteilte und wir nicht informiert waren", sagte er. Was ihn dafür stolz machte, war, dass er den 200. Sieg für Ferrari holen konnte. "Ich habe nur eine kleine Rolle in dieser großartigen Geschichte gespielt, aber ich bin sehr stolz, Teil dieses legendären Teams zu sein. Die 200 Siege zeigen, wie stark Ferrari wirklich ist."