Den ersten Kampf gegen Lewis Hamilton hat Fernando Alonso im Qualifying verloren. Deswegen setzt er jetzt seine Hoffnungen auf ein Regenrennen. "Im Trockenen ist das Rennen einfach langweiliger", sagte er. "Wenn der andere vor einem ist, dann ist das Rennen oft schon gelaufen. Man hat fast de gleiche Strategie, hat die Boxenstopps fast auf den gleichen Runden. Und dann sind die Chancen gleich dahin. Wenn es aber regnet, dann steigen die Chancen radikal, und genau das hoffe ich für morgen."

Den Regen erhofft Alonso sich aber auch aus Gründen der Konkurrenz. "Im Trockenen sind eher die Ferrari Anwärter für den Sieg. Nicht nur Kimi, sondern beide Ferrari", sagte Alonso. "Da wäre es schon ein gutes Ergebnis, aufs Podium zu kommen. Aber im Regen, glaube ich, können wir sie schon schlagen."

Dennoch weiß er, dass in der WM noch alles passieren kann. "Letztes Jahr war Japan für uns zunächst eine schlimme Erfahrung", erinnerte er sich. "Die Ferrari sind im trockenen Qualifying geflogen, während wir Regen erwartet hatten. Im Rennen waren sie aber nicht mehr so schnell, und dann ist der Motor von Schumacher auch kaputt gegangen. Das erinnert mich daran, dass in der Formel 1 alles möglich ist. Egal, was morgen passiert, gibt es noch zwei weitere Rennen. Man kann alles wegen eines mechanischen Fehlers verlieren. Oder gewinnen. Deswegen muss man cool bleiben und morgen so hoch wie möglich auf dem Podium stehen. Ich glaube aber nicht, dass dieses eine Rennen allzu viel ändert, weder für mich noch für Hamilton."

Die erste Kurve empfindet er dennoch als eine Schlüsselstelle. "Da muss man viel riskieren, so, wie es professionelle Rennfahrer nun mal tun. Denn wir wollen dort möglichst viele Positionen gewinnen", sagte Alonso. "Aber wir wissen auch, dass man das Rennen zu Ende fahren muss. Daher wird keiner von uns in der ersten Kurve allzu großen Blödsinn machen."

Ein Gespräch zwischen ihm und Hamilton hat es aber nicht gegeben. "Das brauchen wir auch nicht", meint Alonso. "Wir müssen wissen, was wir im Rennen tun. Wir müssen kämpfen, es ist schließlich ein Wettbewerb. Die erste Kurve ist wichtig, aber wir sind auch keine Kamikaze-Piloten."