Auch wenn McLaren aufgrund des Urteils des World Motor Sport Councils aus der Konstrukteurs-WM ausgeschlossen wurde, wird die Berufungsverhandlung wegen der Aberkennung der Konstrukteurs-Punkte in Ungarn stattfinden. So war es zumindest einem Statement der FIA zu entnehmen, das den Termin für die Verhandlung am 19. September festsetzte. Bei McLaren selbst war man sich in Spa aber noch nicht so sicher, ob man die Berufung anstreben sollte oder nicht.

Grund, es vielleicht doch zu tun, könnte die 100 Millionen Dollar Strafe sein, die es zu bezahlen gibt. Denn wenn das Team die 15 Punkte von Ungarn nachträglich - wenn auch nur virtuell - zugesprochen bekäme, dann bestünde die Chance, dass McLaren am Ende der Saison - ebenfalls virtuell - vor Ferrari stünde, was einen höheren Anteil an den FOM-Geldern bedeuten würde. Dabei würden alle Punkte in Betracht gezogen werden, die McLaren bis inklusive Monza eingefahren hat. Wäre man noch vorne, würde das die zu überweisende Summe wieder drücken.

Allerdings sind die Chancen, das zu erreichen, relativ unwahrscheinlich. Bekäme McLaren die Punkte von Ungarn zurück, dann hätte das Team bis inklusive Monza 181 Punkte geholt. Drei Rennen vor Schluss hält Ferrari bei 161 und dürfte in den verbleibenden Rennen wohl auch noch die restlichen 20 Zähler aufholen. Ron Dennis meinte zu der Angelegenheit am Wochenende: "Die Sache, die wir abwägen müssen, ist, ob wir es akzeptieren, am Donnerstag eine Berufung gegen den World Council einzulegen. Dann wäre der Berufungsprozess kommende Woche völlig sinnlos. Aber die finanzielle Vergütung besteht aus zwei Teilen... Ich sehe mir das im Moment an, um jene Dinge herauszufinden, mit denen ich mich gut fühle, um einen Abschluss zu erreichen. Wenn wir damit einen Abschluss der Sache erreichen, dann ist das im Moment mein Vorschlag für die Anteilseigner."