Christian, Ferrari war heute nicht zu bremsen.
Christian Danner: Ferrari war unschlagbar, sie waren unglaublich schnell, sagenhaft. Es war für McLaren nicht mal im Ansatz dran zu denken, mitzufahren. Null.

Wie erklärst Du Dir das?
Christian Danner: Das kann ich nicht erklären. Natürlich ist die Streckencharakteristik anders, aber ich hätte nicht gedacht, dass sie so gut sind.

Geht es so witer?
Christian Danner: Fuji ist eine neue Strecke, da wird es mit den Reifen sicher wieder schwieriger. Wenn alles durcheinander gewürfelt wird, habe ich es immer gern.

Muss man im Titelkampf jetzt wieder mit Kimi Räikkönen rechnen?
Christian Danner: Ja, auf jeden Fall. Den durfte man schon vorher nicht abschreiben. Es läuft alles auf einen Sao Paulo Shootout hinaus - zwischen drei Fahrern. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Alonso knabbert sich immer näher an Hamilton heran, in der Zwischenzeit holt Räikkönen auf. Es wird sehr eng.

Was sagst Du zu Fernando und Lewis?
Christian Danner: Fernando war der stärkere und vor allem der mit Ellenbogen. Die Aktionen am Anfang waren ein klassischer Senna. Für mich war es nicht über dem Limit. Hamilton hat halt nachgegeben. Deswegen war es ein klassischer Senna - der hätte auch draufgehalten. Ich finde das cool. So ist es halt im Leben. An Lewis Stelle hätte ich mich auch beschwert, aber wenn er auch draufgehalten hätte, hätte es gekracht.

Was ist Dir sonst aufgefallen?
Christian Danner: Für Adrian Sutil hat es mich gefreut, er ist sehr gut gefahren. Es macht eben Spaß, wenn man einigermaßen mitfahren kann. Alles andere war vorherzusehen. Dass Heidfeld an Rosberg vorbeigehen würde, war klar wie Kloßbrühe.

War die Politik spannender als das Rennen?
Christian Danner: Verglichen mit diesem Rennen waren die ganzen Skandale spannender. Andererseits gab es geile Duelle: Heikki Kovalainen hat Kubica hinter sich gehalten. Das fand ich schon cool. Es war schon etwas los. Insgesamt hätte ich aber etwas mehr erwartet.