Ferrari und McLaren wollen bei der Anhörung des World Motor Sport Council in Paris anscheinend nur wenig dem Zufall überlassen und sind beiderseits mit einigermaßen mächtigen Abordnungen aufmarschiert. Bei Ferrari war neben Jean Todt auch Ross Brawn mit von der Partie, der für diesen Tag anscheinend seine Formel 1-Auszeit unterbrochen hat. Bei McLaren war die Abordnung sogar noch imposanter. Neben Lewis Hamilton und Pedro de la Rosa traten auch noch Norbert Haug, McLaren-Mitbesitzer Mansour Ojjeh, Team Manager Jonathan Neale und Ron Dennis auf. Fernando Alonso ist bereits in Spa, da er aufgrund seiner Antwort auf Max Mosleys Brief nicht mehr aussagen muss.

Hamilton meinte bei seiner Ankunft: "Wir sind zusammen. Wir sind ein Team. Ich fühle mich entspannt und zuversichtlich wegen heute." Ron Dennis erklärte: "Ich bin zufrieden, dass wir unsere Vorbereitungsarbeit gemacht haben und ich bin zuversichtlich, dass die Wahrheit ans Licht kommt." Charlie Whiting und Max Mosley hatten bei ihrem Eintreffen am Verhandlungsort nichts zu sagen und Bernie Ecclestone betonte nur, dass er zuversichtlich sei, dass der Gerechtigkeit genüge getan werde.

Für die McLaren-Fahrer gab es bereits am Mittwoch einiges an Auftrieb, da sich zwei nicht unwichtige Persönlichkeiten dafür aussprachen, dass die Fahrer nicht bestraft werden sollten. Joaquin Verdegay, der bei der FIA als Stewart tätig ist und manchmal den Präsidenten des spanischen Automobilverbandes, Carlos Garcia, bei Council-Anhörungen vertritt, sagte gegenüber der Radiostation Cadena SER: "Die Fahrer haben den Informationsfluss nicht verursacht und auch nichts davon erhalten. Diese Gentlemen beschränken sich auf das Fahren ihrer Autos. Wenn die Techniker sich an unangemessenen Aktionen beteiligen, dann ist das ein Problem der Techniker."

Garcia selbst wollte und konnte einem Urteil nicht vorgreifen, da er selbst an der Abstimmung darüber teilnehmen wird. Er betonte aber, dass er Fernando Alonso und Pedro de la Rosa helfen würde, sollten sie doch eine Strafe bekommen. "Wenn Fernando und Pedro denken, dass sie die Entscheidung in irgendeiner Weise betrifft, dann werden wir sie natürlich bedingungslos unterstützen und ihre Rechte verteidigen. Das Wichtigste ist, dass alles klargestellt wird und die Fahrer hoffentlich davon nicht betroffen sind", sagte Garcia.