20 Punkte liegt Kimi Räikkönen hinter WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton, Teamkollege Felipe Massa muss sogar noch einen Punkt mehr aufholen. Dennoch hat man bei Ferrari nach dem enttäuschenden Ungarn Grand Prix keine Gelegenheit ausgelassen, zu betonen, dass sie die WM noch nicht abgehakt haben. Denn im Gegensatz zum langsamen Hungaroring seien die nächsten drei Kurse in der Türkei, Monza und Spa allesamt Ferrari-Strecken. Mit möglichst vielen Doppelsiegen wolle man den Vorsprung der McLaren-Piloten allmählich verzehren.

Felipe Massa bei der FIA-Pressekonferenz., Foto: Sutton
Felipe Massa bei der FIA-Pressekonferenz., Foto: Sutton

So steht ab morgen Teil eins der "Operation Endspurt" bei Ferrari an und die beiden Piloten erneuerten bei ihren offiziellen Presseterminen erwartungsgemäß noch einmal ihre Kampfansage. "Ich habe noch nicht aufgegeben. Natürlich wird es schwieriger, aber ich war schon öfter in so einer Position. Ein schlechtes Rennen für sie kann viel ändern. Wir werden so lange pushen, wie wir können und weiter versuchen, Rennen zu gewinnen", sagte Kimi Räikkönen auf der Ferrari-Pressekonferenz. Felipe Massa war hingegen auf der offiziellen FIA-PK - ansonsten sagte der Brasilianer aber sinngemäß das Gleiche wie sein Teamkollege.

Zwei Fahrer, die um ihre letzte Chance auf den Titel kämpfen - eigentlich eine ähnliche Situation wie bei McLaren. Sorgen, dass es bei den Ferrari-Piloten zu ähnlichen Verwerfungen kommt, gibt es dennoch nicht. "Es war schon die Saison über eng zwischen uns beiden", sagte Räikkönen. "Es ist Aufgabe, der Fahrer und Ingenieure, das zu verhindern, wer immer die größten Chance hat, zu gewinnen, soll gewinnen. Alle bei Ferrari sind daran interessiert, dass einer von uns gewinnt", so der Finne.

Ruhe bei Ferrari, Zoff bei McLaren - Vorraussetzungen, die den Roten durchaus in die Hände spielen können, glauben Räikkönen und Massa. Überbewerten wollen sie die Spannungen bei der Konkurrenz jedoch auch nicht. "Letztendlich ist das Einzige, was zählt, dass wir sie auf der Strecke schlagen", weiß Massa. "Wir können nicht rausgehen und glauben, dass wir jetzt wegen irgendetwas einen Vorteil haben könnten. Wir müssen einfach dafür arbeiten, dass wir unter allen Bedingungen schneller als McLaren sind."

Dass die Chancen auf einen Ferrari-Sieg in der Türkei gut stehen, davon sind natürlich auch beide Piloten überzeugt. "Das ist ein sehr besonderer Kurs für mich. Ich habe letztes Jahr hier meine erste Pole und meinen ersten Sieg eingefahren, das möchte ich wiederholen. Mein Gefühl hier ist sehr gut. Wir kommen hierher mit einem sehr konkurrenzfähigen Auto", sagte Massa.