Die Pole Position war für Kimi Räikkönen und Ferrari schön und gut, doch zunächst dachte man auch im Team der Roten an den verunfallten Konkurrenten Lewis Hamilton und war froh, dass ihm nicht allzu viel passiert zu sein schien. "Das Wichtigste ist, dass er nicht schlimm verletzt ist, soweit wir wissen", meinte Räikkönen. Teamchef Jean Todt meinte zu dem Unfall: "Wir haben einen richtigen Schreck bekommen, als wir Hamilton in die Absperrung krachen sahen und es war eine große Erleichterung, als er den Daumen gehoben hat, um zu zeigen, dass er OK ist." Auch Felipe Massa dachte nach seinem dritten Startplatz nicht nur an sich. Er trug ein schwarzes Armband als Zeichen der Trauer nach dem Flugzeugunglück in Sao Paulo. "Es ist eine schwere Zeit für mein Land und das ist das Mindeste, das ich für die Familien tun kann, die ihre Liebsten verloren haben."

"Es ging aber auch um sportliche Dinge und dort erlebte Ferrari einen schönen Tag. "Es wurde alles in einer Runde entschieden und beide Fahrer haben einen großartigen Job abgeliefert, indem sie Erster und Dritter geworden sind. Damit haben sie das Potential des F2007 unter Beweis gestellt", meinte Todt. Das Rennen ist für den Franzosen aber wie immer die wichtigere Bühne, für die er diesmal die Zuverlässigkeit, Reifenabnutzung, Leistung und Strategie als die Schlüsselfaktoren sieht. Die waren Kimi Räikkönen zunächst einmal egal, denn er war froh, endlich wieder einmal ganz vorne zu stehen. "Im Qualifying beim vorigen Rennen habe ich einen Fehler im letzten Teil meiner Runde gemacht, aber heute ging alles gut und ich konnte wieder auf Pole fahren. In Q1 und Q2 hatte ich ein paar Probleme mit dem Grip, aber sobald das Auto die Benzinladung für das Rennen drinnen hatte, war es wieder sehr gut", sagte der Finne.

Bei Massa war das genau umgekehrt. Er hatte in Q1 und Q2 ein sehr gutes Auto, doch nach der Unfallpause in Q3 fehlte dem Brasilianer ein wenig das Gefühl. "In meiner letzten Runde war ich im ersten und dritten Sektor etwas langsamer - nur um ein paar Hundertstel - und das war genug, um einen Unterschied zu machen. Ich bin aber immer noch zuversichtlich, weil ich weiß, dass ich im Renntrim ein gutes Auto habe", meinte Massa. Auch Luca Baldisserri ist für den Sonntag zuversichtlich, denn er konnte berichten, dass man an den Autos mit beiden Reifentypen eine gute Balance gefunden hat. "Wir sind uns aber bewusst, dass wir gegen starke Gegner kämpfen und wenn wir das heutige Resultat betrachten, muss man immer die Benzinmengen als die große Unbekannte mit in die Rechnung aufnehmen."