Nach der recht harschen Kritik an Christijan Albers' Ausscheiden beim Frankreich Grand Prix, wo er zu früh aus der Box losfuhr und dabei einen Tankschlauch mitriss, hat sich Team Direktor Michiel Mol zu der Zukunft des Niederländers geäußert - und das nicht unbedingt besonders optimistisch. "Wir müssen nicht um den heißen Brei herumreden. Adrian war in diesem Jahr normalerweise schneller als Christijan. Chris hat Probleme mit der Abstimmung. Wenn er ein gutes Setup findet, dann ist er sofort schnell, das ist wahr", erklärte Mol dem Formel 1 Magazin von Spyker.

Einen Grund dafür sieht Mol bei Albers' aggressivem Fahrstil, der mit den neuen Reifen nicht besonders gut harmoniert. "Die Tatsache, dass ein Rookie oft schneller ist, ist ziemlich außergewöhnlich. Chris empfindet das als schwierige Situation. Es ist ein wenig so wie bei McLaren, wo Hamilton immer schneller ist als Alonso", erklärte er.

Und dann war da eben die Frage, wie es nun weitergeht. Bei Adrian Sutil konnte es Mol recht genau sagen: "Viele Teams haben Interesse an Adrian gezeigt. Ich hoffe, wir können ihn behalten." Was Albers betraf, so drückte sich der Team Direktor etwas unklarer aus: "Nach einem Rennen oder zwei oder drei werden wir uns mit ihm an den Tisch setzen. Er will die Spitze erreichen, aber wir werden dort 2008 nicht hinkommen. Er ist bereit für Williams oder Toyota, aber wird das passieren?" Die Aktien des niederländischen Piloten dürften in letzter Zeit jedenfalls nicht gestiegen sein und auch bei Spyker warten einige Fahrer darauf, in das Einsatzcockpit wechseln zu können. Da wäre Markus Winkelhock und auch Giedo van der Garde dürfte sich aus bestimmten Gründen vor der Saison kurzfristig für Spyker und gegen Super Aguri entschieden haben.

Eines ist jedenfalls sicher, Jos Verstappen wird nicht mehr in das Renncockpit beim Team in Orange zurückkehren. "Nein, Jos ist kein Kandidat auf ein Formel 1-Einsatzcokcpit. Ich denke, wir werden ihn nicht mehr als Rennfahrer sehen. Er ist im Moment mit anderen Dingen, wie seinem Sohn Max, ziemlich beschäftigt", erklärte Mol. Allerdings gibt es nach wie vor die Überlegung, ihm einen Abschied aus der Formel 1 zu gewähren, indem man ihm in Spa beim Freitagstraining noch einmal kurz in das Auto lässt. Das Problem könnte nur sein, dass Verstappen bei den Testfahrten in Spa nicht dazu kommen könnte, das Auto auszuprobieren. "Ich weiß nicht, ob wir den Test im Juli in Spa machen werden, es ist aber immer noch eine gute Idee. Jos ein letztes Mal in einem Formel 1-Auto und in einem Spyker noch dazu", schwärmte Mol.