Heikki, welch ein tolles Rennen! Wie fühlst Du dich jetzt?
Heikki Kovalainen: Bestens! Mehr war für uns meines Erachtens nicht zu schaffen, da McLaren und Ferrari mit beiden Autos einen problemlosen Nachmittag erlebten. Mein Renault R27 war schnell genug, um es mit dem BMW von Nick Heidfeld aufzunehmen. Zudem hat es mir großen Spaß bereitet, Kimi Räikkönen in meinem ersten Turn souverän in Schach zu halten. Hinzu kamen einige unterhaltsame Positionskämpfe mit Heidfeld. Zu meinem Glück ist er dann in Schwierigkeiten geraten, danach verlief der Rest meines Rennens etwas entspannter. Im Prinzip aber muss ich mich bei meinem Team bedanken, das mit einem tollen Job dieses Ergebnis erst ermöglicht hat.

Zurück zu Deinem Duell mit Kimi Räikkönen. Was ist in Deinem Kopf vorgegangen, als er Runde für Runde Deinen Rückspiegel ausfüllte?
Heikki Kovalainen: Ich war komplett Herr der Lage. Ich wusste, dass er mit den härteren Pneus unterwegs war und aus diesem Grund allerhöchstens kurz vor den Boxenstopps zu einer echten Gefahr werden würde. Aber ich habe ihm keine Gelegenheit gegeben, mich ernsthaft anzugreifen. Dafür war er in Kurve 11 und in der Steilwand nicht schnell genug.

Als Formel 1-Neuling hast Du jetzt erstmals für fünf Runden den ersten Platz verteidigt. Ist das ein besonderes Gefühl?
Heikki Kovalainen: Ehrlich gesagt: nein. Klar war es ein lustiger Moment, auf der eigenen Boxentafel die Information "P1" zu lesen. Ein Grund zum Ausflippen ist dies aber nicht. Ich bin genauso konzentriert weitergefahren wie sonst auch und habe in und vor jeder einzelnen Kurve wie immer um die entscheidenden Zehntelsekunden gekämpft. Hätte ich beim letztmaligen Überqueren der Ziellinie diese Position immer noch inne gehabt, wäre es natürlich schon ein Unterschied gewesen. Eigentlich ist es aber völlig egal, auf welchem Platz ich liege: Ich greife immer so hart an wie eben möglich. Und je besser das Auto auf der Straße liegt, desto konsequenter kann ich ans Limit gehen. Stellen sich Unter- oder Übersteuertendenzen ein, muss man ein klein wenig zurückstecken.

Für Frankreich ist Kovalainen nun zuversichtlich, Foto: Sutton
Für Frankreich ist Kovalainen nun zuversichtlich, Foto: Sutton

Dein Indianapolis-Wochenende ist ja überaus positiv gelaufen. Was nimmst Du dir jetzt für Magny-Cours vor?
Heikki Kovalainen: Beide Nordamerika-Rennen waren sehr gute Grands Prix für mich. Kommende Woche gehen wir nach Silverstone zum Testen, dies sollte unsere aufstrebende Form zusätzlich beschleunigen. Dem Großen Preis von Frankreich sehen wir entsprechend zuversichtlich entgegen: Wir wollen den Abstand auf Ferrari weiter verkürzen und mit BMW gleichziehen. Es hängt ein wenig von den Streckenbedingungen ab, ob uns dies auch gelingen wird. Doch wenn es für uns so weitergeht wie in den vergangenen Wochen seit Monaco, habe ich daran keinen Zweifel.