Sonntag - der Unfall In der 26. Runde des Kanada GP hält die Formel 1-Welt den Atem an. Um 19:41 Uhr hebt Robert Kubicas BMW Sauber kurz ab, droht sich rückwärts zu überschlagen, rast dann ungebremst in die Mauer, prallt zurück auf die Strecke, überschlägt sich und bleibt erst an der nächsten Mauer liegen.

Sonntag - die Entwarnung Eine knappe Viertelstunde später geht das Feld nach der zweiten von insgesamt vier Safety-Car-Phasen wieder auf die Reise. Erst einige Minuten danach kommt die Entwarnung aus dem Medical Centre: Kubicas Zustand ist stabil, der Pole ist ansprechbar, kann sich bewegen. Er wird zu weiteren Untersuchungen per Helikopter in ein nahe liegendes Klinikum geflogen.

Gelassen und zuversichtlich flog Kubica nach Indy., Foto: Sutton
Gelassen und zuversichtlich flog Kubica nach Indy., Foto: Sutton

Sonntag - die Diagnose Das Wunder von Montreal sollte aber noch folgen: Robert Kubica blieb bei seinem Horrorunfall unverletzt. "Wir haben gerade die Information aus dem Krankenhaus bekommen, dass er unverletzt ist. Er wird über Nacht im Spital bleiben, wird aber morgen Vormittag entlassen", sagt BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen. Später veröffentlichen die Ärzte eine genauere Diagnose: Kubica hat einen verstauchten Knöchel und eine leichte Gehirnerschütterung davongetragen. Es wird erstmals davon gesprochen, dass Kubica schon eine Woche später in Indianapolis wieder fahren könnte.

Montag - die Entlassung "Alle sagten, der Morgen danach sei das Schlimmste", sagt Kubica später über den Tag danach. "Aber ich stand auf, bewegte mich und hatte keinerlei Schmerzen." Keine 24 Stunden nach seinem Horrorunfall in Montreal wird Robert Kubica am Montagmittag um 12:00 Uhr aus dem Krankenhaus entlassen. "Ich habe keine Schmerzen, und es geht mir gut", sagt Kubica, der auf dem Weg von der Klinik ins Hotel schon wieder selbst am Steuer eines BMW sitzt. Kubica wiederholt selbst sein Vorhaben, in Indy wieder im Rennauto sitzen zu wollen.

Dienstag - das Interview Gleich in seinen ersten Interviews und Aussagen lässt Kubica keinen Zweifel daran, dass er sich fit genug fühlt, den US Grand Prix zu bestreiten. "Ich hoffe, ich kriege die Chance in Indy", sagt. "Das ist der beste Weg zurück in die Realität."

Seine Fans freuen sich auf Roberts Rückkehr., Foto: Sutton
Seine Fans freuen sich auf Roberts Rückkehr., Foto: Sutton

Mittwoch - die Ansage Während Experten rätseln, ob ein Einsatz von Kubica nicht viel zu früh kommt, lässt sich Mario Theissen alle Türen auf. "Falls Robert nicht fahren kann, sind wir gerüstet. Aber wir wünschen uns natürlich alle, dass er zum Einsatz kommt. Am liebsten wäre mir, das Unfallerlebnis verblasst für uns alle ganz schnell hinter einem guten Rennen." Kubica fliegt derweil guten Mutes nach Indianapolis, gibt sich am Flughafen locker und lässt sich gerne fotografieren.

Donnerstag - die Pressekonferenz Noch hat er seine ärztliche Untersuchung nicht hinter sich, das erste Aufeinandertreffen mit der Presse findet dennoch schon statt. Auf der offiziellen FIA-Pressekonferenz wiederholt Kubica erneut seine Absichten - er will fahren, fühlt sich zu 100% fit. "Ich habe keine Kopfschmerzen, als ob nichts gewesen wäre, ich bin wie neugeboren", spielt er etwaige Nachwirkungen herunter. "

Donnerstag - die Entscheidung Um kurz nach halb Zehn europäischer Zeit wird die Absage offiziell: die Ärzte verweigern Robert Kubica die Teilnahme am US Grand Prix. Der Pole bestand die notwendigen Checks nicht und muss sich dieser vor dem Frankreich GP erneut unterziehen. "Ich bin enttäuscht, vor allem, weil es mir so gut geht", mehr lässt Robert Kubica nach dem Startverbot nicht ausrichten. In Indianapolis darf nun Sebastian Vettel zeigen, was er kann.