Die Beziehung zwischen Ralf Schumacher und dem Indianapolis Motor Speedway ist nicht unbedingt die beste, hatte er dort doch in der Vergangenheit schwere Unfälle. Vor allem 2004 ist ihm im Gedächtnis geblieben, musste er danach mit Wirbelverletzungen lange pausieren. Die Strecke und die Atmosphäre dort empfindet der Toyota-Pilot aber trotzdem als speziell, trotz der Unfälle. "Jetzt werde ich schauen, dass ich die hinter mir lassen kann und einen positiveren Besuch habe."

Wie die anderen Piloten auch sieht er die Abstimmung als große Herausforderung, da der langen Geraden bei Start und Ziel das enge Infield gegenübersteht. Schumacher reist jedenfalls zuversichtlich in die USA, hat er doch gerade einen Punkt in Montreal geholt und sein Team eine gute Vergangenheit in Indy. "Die Saison war bislang schwierig, aber ich bleibe zuversichtlich, dass wir es herumdrehen können."

Einer, der die gute Indy-Form des Toyotas bereits in Ergebnisse umsetzen konnte, ist Jarno Trulli. 2005 stand er auf der Pole Position - war dann im Rennen wegen der Reifenprobleme von Michelin allerdings nicht unterwegs - und im Vorjahr wurde der Italiener Vierter, obwohl er aus der Box startete. "Das Speedway ist Gastgeber eines der wichtigsten Rennen in der Welt, also ist es ein spezieller Ort, um dort zu fahren. Man kann wirklich sehen, wie begeistert die Leute vom Motorsport sind. Ich genieße die Atmosphäre auf der Strecke und in der Stadt, weil jeder so freundlich ist", sagt der Italiener. Neben netten Menschen wird er in Indy aber vor allem den mechanischen Grip suchen, damit er auf der Geraden etwas weniger Flügel fahren kann.

Pascal Vasselon hat zu der Strecke in Indianapolis eine interessante Berechnung anzubieten, was die möglichen Abstimmungen betrifft. "Wenn man die Berechnungen macht, dann sieht man, dass man ähnliche Rundenzeiten erzielt, egal wie viel Abtrieb man hat. Wenn man mit viel fährt, dann hilft das im Infield, macht einen aber auf der Geraden langsam. Mit wenig Abtrieb ist es das Gegenteil. Während des Rennens wird man aber auf den Geraden schnell sein müssen, damit man Überholen und seine Position verteidigen kann, also fährt man mit weniger Abtrieb." Steht beim Setup also die Suche nach dem Kompromiss an, so weiß Vasselon zumindest sicher, dass sich die Aufhängungsbrüche von Kanada nicht wiederholen sollten. "Kurve acht in Montreal ist einzigartig und wir werden jetzt genug Zeit haben, um das Problem auszuräumen."