Der Blätterwald raschelte gehörig in der letzten Woche. Von einer möglichen Ablösung Ralf Schumachers bei Toyota nach den Nordamerika-Rennen war in der deutschen Boulevardpresse schon die Rede. Dass diese Geschichte allerdings kaum mehr sind als reine Spekulation, zeigte heute der Kommentar von Toyota-Präsident John Howett, der seinen Piloten gegenüber dem Kicker verteidigte: "Wir waren überzeugt: Er gewinnt für uns einen Grand Prix. Jetzt müssen wir zugeben: Das scheitert an unserem Auto - nicht an Ralf." Zusätzlich lobte er Schumacher sogar für dessen Arbeit und das gute Feedback, dass er den Ingenieuren gebe."

Doch trotz dieses guten Feedbacks - eine gewisse Ratlosigkeit innerhalb des Teams über den Leistungsabfall ihres etatmäßigen Top-Piloten ist nicht zu übersehen. "Von Anfang an konnten wir Ralf nicht das Auto geben, mit dem er sich beim Fahren über Unebenheiten und Kerbs wohlgefühlt hat. Und das hat seine Zuversicht beeinträchtigt. Außerdem hatte er zu wenig Grip", sagte Chassis-Chefentwickler Pascal Vasselon in einem Interview mit der eigenen Presseabteilung. Auf Nachfrage, ob es eine bestimme Ursache dafür gegeben habe, antwortete er: "Es hatte generell mit Grip und Vertrauen zu tun, aber es gab keine offensichtlichen Parameter."

Es scheint also primär eine Frage des (Selbst-)Vertrauens zu sein, mit dem Ralf Schumacher derzeit zu kämpfen hat. Und bei Toyota bleibt die Hoffnung, dass das Rennen in Monte Carlo ein einmaliger Ausrutscher des ganzen Teams gewesen ist, der auch einen Befreiungsschlag von Ralf Schumacher unmöglich machte. Denn einen Aufwärtstrend will man in Spanien schon beim Deutschen gesehen haben. "Nach dem Training in Barcelona hat Ralf einen Schritt vorwärts gemacht, was das Vertrauen angeht, erzählte Vasselon. "Im Rennen war sein Tempo gut, wenn er freie Bahn hatte. Das war für uns die Bestätigung, dass er einen Schritt nach vorne gemacht hat. Warum es in Monaco nicht geklappt hat, schauen wir noch. Aber die Strecke ist auch einmalig. Wenn du hingegen in Barcelona einen Schritt nach vorne gemacht hast, dann ist der normalerweise auch auf andere Kurse übertragbar."