Eigentlich wollte Jean Todt schon im letzten Jahr seinen Job als Ferrari-Teamchef an den Nagel hängen. Doch die zeitgleiche Demission von Michael Schumacher und das Pausenjahr von Ross Brawn veranlassten den Franzosen dazu, noch ein Jahr an der Spitze des Traditions-Rennstalls dranzuhängen, damit die Kontinuität im Team gewahrt bleibt.

Nun soll aber wirklich bald Schluss sein für Jean Todt, der seit 1993 im Amt ist, und unter dessen Führung Ferrari zurück zu alter Stärke gefunden hat. Und der 63-jährige hat auch schon zwei potentielle Nachfolger im Auge: Michael Schumacher oder Ross Brawn. "Wenn sie mich fragen, ob Michael alles hat, um bei uns mehr Verantwortung zu übernehmen, würde ich ja sagen Er hat die richtige Einstellung, die richtigen Werte, das richtige Charisma. Nur, er will es einfach nicht machen", sagte Todt zur Bild am Sonntag. Denn der Job erfordere es 12-14 Stunden täglich im Büro zu sitzen, wozu der Rekordweltmeister nach seiner langen Fahrerkarriere derzeit nicht bereit sei.

Bliebe Ross Brawn, der in den nächsten Wochen mit Jean Todt seine weitere Zukunft bei Ferrari besprechen wird. Schon länger wurde gemutmaßt, dass für den ehemaligen technischen Direktor eigentlich nur die Position des Teamchefs in Frage komme. "Er ist einer der Leute, von denen wir glauben, dass er die Fähigkeiten für den Job hat. Das heißt aber nicht, dass er will", sagte Todt.