Einer der meist strapaziertesten Sätze der letzten Formel 1-Woche war mit Sicherheit 'Monaco hat seine eigenen Gesetze.' Doch das gute Abschneiden der Problemkinder von Honda im Zeittraining hat diese Phrase wieder einmal bestätigt, wie sonst sollte es möglich gewesen sein, dass beide Honda-Piloten gestern die letzte Qualifyingrunde erreichten, wenn nicht aufgrund der sehr eigenen Streckencharakteristik des Stadtkurses von Monte Carlo?

Doch des Rätsels Lösung lag dieses Mal nicht ausschließlich an den äußeren Gegebenheiten, Denn viele der Modifikationen, die eigentlich erst für den Grand Prix von Kanada in zwei Wochen vorgesehen waren, konnten schon jetzt verwendet werden. "Wenn man die Seitenkästen anschaut, sieht man, dass diese nun viel früher unterschnitten sind, wie auch bei vielen anderen Autos. Also haben wir die Seiten des Autos und damit auch die Aerodynamik, grundlegend verändert", erklärte Teamchef Nick Fry gegenüber Autosport.

Dass man mit der neuen Variante zwei Wochen früher als geplant an den Start gehen konnte, lag an erfolgreichen Tests in Le Castellet und darauf folgend einer nochmaligen Erhöhung des Arbeitspensums auf das Maximum. "Wir haben das am ersten Tag als Allererstes getestet, und Christian [Klien] und Rubens [Barrichello] waren sehr damit zufrieden", sagte Fry, "also haben wir wortwörtlich 24 Stunden täglich gearbeitet, um zwei Autos mit den Modifikationen hierher zu bekommen."

Für die Umrüstung des Ersatzautos habe die Zeit allerdings nicht mehr gereicht. "Wenn also irgendetwas schief gelaufen wäre, hätten wir Probleme bekommen", räumte Fry ein, "aber eine Menge von dem, was eigentlich erst in Kanada hätte sein sollen, ist schon hier und das hat viel zu unserer verbesserten Performance im Qualifying beigetragen."