Mario Theissen findet den neuen Motorenvorschlag von FIA-Präsident Max Mosley, der ab 2011 gelten soll, prinzipiell positiv. Dieser sieht V-6-Turbomotoren mit 2,2 Liter Hubraum vor, die zudem auf 10.000 Umdrehungen pro Minute begrenzt wären, Biokraftstoff schlucken würden und vier Wochenenden halten sollen.

"Das ist so lange ein guter Vorschlag, wenn die Kosten nicht explodieren", sagte Theissen motorsport-magazin.com. "Die reinen Entwicklungskosten würden zunächst die Entwicklungskosten der früheren Jahre bei weitem übersteigen, wegen der Turboladetechnik. Wenn wir aber dann eine längere Homologierung hätten, würde das die Kosten pro Jahr auf ein erträgliches Niveau bringen."

Theissen rechnet trotz des erhöhten Entwicklungsaufwandes damit, dass das Team die Arbeit mit den vorhandenen Ressourcen schaffen würde. "Wenn das Reglement dieses Jahr beschlossen wird, dann hätten wir noch drei Jahre Zeit und könnten die Arbeit auf diese längere Zeit verteilen", sagt er. "Bisher haben wir innerhalb von zwölf bis 18 Monaten einen neuen Motor entwickelt."

Mit dem Drehzahllimit bei 10.000 Umdrehungen pro Minute würde sich auch der Sound der Formel-1-Motoren radikal ändern - von dem schreienden Achtzylinder zu einem Orgelsound eines V6. "Die Frequenz wäre dann zwar niedriger, ich könnte damit aber leben, wenn wir nicht gleichzeitig auch die Lautstärke nach unten regeln", sagt Theissen.

Möglicherweise würden sich die Motoren dann ungefähr so anhören wie die heutigen GP2-Autos. "Ich weiß zwar nicht, wie hoch diese Motoren drehen, aber bei vier Liter Hubraum und V8 kann ich mir gut vorstellen, dass die Drehzahl etwa bei 10.000 liegt", sagt Theissen.