Ist er hart genug? Ist er aggressiv genug? Diese Fragen stellten einige der so genannten Experten nach dem vierten Saisonrennen in Barcelona. Mittelpunkt dieser Fragen war Lewis Hamilton, der angeblich im Rennen nicht aggressiv genug zu Werke ging. Seine ersten vier Formel 1-Starts schienen jedoch etwas anderes zu belegen, immerhin machte er jedes Mal Plätze gut.

Vor Monaco wurde er deshalb zum Favoriten erkoren, was Norbert Haug gar nicht schmeckte. Hamilton selbst gefiel der Gedanke jedoch sehr. Als amtierender GP2- und F3-EuroSeries-Sieger kennt er die Straßen des Fürstentums sehr gut. "Aber in einem F1-Auto ist es noch einmal ganz anders", sagte er hinterher. "Ich habe gleich gelernt, dass Monaco keine Fehler verzeiht." Denn Hamilton war aggressiv genug, schon im Freien Training ans Limit zu gehen, gleichzeitig machte er Bekanntschaft mit der Leitplanke in Ste Devote.

"Ich habe mich leicht verbremst, die Reifen hatten noch nicht genügend Grip aufgebaut, also machte ich einen winzigen Fehler und schon rutschte das Heck des Autos weg - das war es. Es gibt hier eben keinen Spielraum für Fehler." Sein erster Abflug an einem Rennwochenende wird nun sicher wieder die Kritiker auf den Plan rufen. Doch Marc Surer hält ihnen entgegen: "Wenn Hamilton vor Alonso startet, ist er ein heißer Kandidat auf den Sieg..."