Das Wichtigste zuerst: Alex Wurz sieht sein Team vor Monaco gut vorbereitet. "Aber das ist schwer zu sagen, weil wir im Mittelfeld um Hundertstelsekunden kämpfen, da liegen gut oder schlecht vorbereitet innerhalb eines Zehntels." Erst recht in Monaco, wo der kleinste Fehler wichtige Zeitspänchen kosten kann. "Hier hängt alles von der Startposition ab", weiß Alex. "Jeder hat die gleichen Waffen zur Verfügung, aber Überholen ist nahezu unmöglich, wenn der Vordermann es nicht zulässt oder er kein großes Problem hat."

Vor Jahren hat Wurz ein denkwürdiges Manöver gezeigt, an das er immer wieder erinnert wird. "Ja, aber manchmal denke ich, wäre ich doch lieber nicht an Michael Schumacher vorbeigegangen, denn danach ist er mir ins Heck gefahren, hat meine Aufhängung beschädigt und ich bin später ausgefallen. So habe ich einen 2. Platz verloren."

Andererseits sind es solche Manöver, die einen Rennfahrer ausmachen. Auch Fernando Alonso zeigte in Spanien ein solches Manöver am Start oder wenigstens versuchte er es. "Fernando hat sich dazu entschlossen Held zu sein und Massa in der ersten Kurve zu attackieren, damit war sein Rennen gelaufen, aber wenn es anders gelaufen wäre, hätte er seinen Heim-GP gewonnen und wäre jetzt WM-Führender..." Dann würde die Presse nicht davon schreiben, dass Alonso und Räikkönen von ihren Teamkollegen nass gemacht werden. "Es hängt also alles von einer Sekundenentscheidung ab. So brutal ist die F1 geworden."

Das gilt auch für die Reifensituation. Auch hier nimmt er seine Kollegen wie Alonso oder Räikkönen in Schutz, denen vorgeworfen wird, dass sie ihren Fahrstil noch nicht an die neuen Reifen angepasst hätten. "Die Bridgestones waren letztes Jahr ganz anders als 2007", betont Wurz. "Es gibt Fahrer, die sich schneller an den Fahrstil der neuen Reifen gewöhnt haben." Allerdings sei es nicht so einfach, den instinktiven Fahrstil der Piloten zu ändern. "Wir haben uns über die Jahre an die anderen Reifen gewöhnt, das zu ändern, ist nicht einfach. Manchmal passiert es auch mir noch, dass ich instinktiv falsch reagiere, man muss ein komplett neues Programm im Kopf entwickeln."