Christian, was sagst Du heute zu Fernando?
Christian Danner: Ich halte ihn für den besten Fahrer im Feld. Aber dieses Wochenende hat er sein Auto offensichtlich nicht dorthin bekommen, wo er es braucht, um top Speed zu haben. Das ist Hamilton besser gelungen. Abschreiben darf man ihn deshalb aber nicht. Denn im Gegensatz zu anderen mehrfachen Weltmeistern macht er nicht den Fehler, mit einem Auto schneller zu fahren als es eigentlich geht und dann abzufliegen. Stattdessen fährt er so schnell, wie er fahren kann. Diese Coolness zeichnet ihn aus.

Warst Du überrascht, dass Ferrari hier wieder vorne war?
Christian Danner: Wenn Alonso ein gutes Setup hat und sofort vorne wegfahren kann, macht er das gleiche wie Massa. Wer am Anfang freie Fahrt hat, kann sich abseilen. Dennoch haben wir momentan eine Situation wie die Formel 1 WM sein soll: Drei Fahrer haben an der Spitze die gleiche Punktzahl. Wir hatten drei verschiedene Sieger und warten wir einmal ab, wenn BMW Sauber noch einen Tick besser wird, gewinnt Nick [Heidfeld] vielleicht auch noch ein Rennen.

Apropos Nick...
Christian Danner: Chapeau. Alonso außen zu überholen, dass kann nicht ein jeder. Aber das ist ja nichts Neues: Nick hat ja nicht erst dieses Jahr das Autofahren gelernt. Allerdings sieht man es erst jetzt. Erstens weil der BMW ein gutes Auto ist und zweitens weil nicht mehr alle auf Schumacher schauen.

Was ist jetzt Dein Fazit nach drei Rennen?
Christian Danner: Wir haben eine Super-WM. Ich glaube, dass Ferrari und McLaren auf Augehöhe bleiben. Die Frage ist, ob BMW herankommen kann oder nicht. Dahinter ist Chaos. Vom 7. bis zum 17. Platz sind alle gleich schnell. Ich könnte es mir momentan nicht schöner vorstellen.