Während Bernie Ecclestone davon spricht, den Rennkalender in den nächsten Jahren möglicherweise auf 20 Rennen zu erweitern und die Expansion der Formel 1 weiter voran zu treiben, scheint in Südostasien schon so etwas wie die Angst vor einem Verdrängungswettkampf loszugehen. Denn neben dem Rennen in Malaysia will bekanntlich auch Singapur mit einem Stadtkurs als Ausrichter in die Königsklasse des Motorsports vordringen.

Aufgrund der geografischen Nähe der beiden Austragungsorte scheint sich für die Verantwortlichen in Malaysia ein kleiner Austragungskonflikt zu ergeben. So meinte die malaysische Sportministerin Azalina Othman gegenüber den Medien: "Die Region sollte nur ein Formel 1-Rennen haben. Singapur sollte nicht mit Malaysia konkurrieren." Gleichzeitig versuchte sie ihre Kommentare aber dahingehend abzuschwächen, als dass Singapurs Ambitionen ihr keine Sorgen bereiten. "Ich habe keine Bedenken, wenn Singapur ein Formel 1-Rennen ausrichtet", erklärte sie.

Diese Aussage bekräftigte Othman mit dem Argument, dass Malaysia ohnehin die besseren Vorraussetzungen habe. "Malaysia hat eine der besten Strecken. Wir haben das heißeste Rennen der Welt. Ich glaube nicht, dass Singapur gegen das Rennen in Malaysia ankommt. Singapur und Malaysia sollten sich ergänzen", sagte die Ministerin.

Der Vorsitzende des Sepang International Circuit, Mokhzani Mahathir, scheint allerdings eine andere Meinung zu vertreten als Othman. Denn er hatte vorige Woche gegenüber der Nachrichtenagentur AFP gemeint: "Wenn Singapur ein Rennen ausrichtet, dann wird es nur mehr Interesse erwecken und wir werden mehr Zuschauer in Sepang haben." Aufgrund der etwas schleppenden Kartenvorverkäufe für den Malaysia Grand Prix ist das ein verständlicher Wunsch. Einschränkend gab Mokhzani aber zu bedenken, dass es den Zuschauerzahlen abträglich sein könnte, würden beide Rennen direkt hintereinander gefahren. Geografisch und finanziell wäre das allerdings wieder die beste Lösung, womit Singapur und Malaysia vor dem nächsten Problem stünden.