Noch vor der Saison bekräftigte Mario Theissen, dass an jedem Freitagstaining vor den Rennen ein Testfahrer zum Einsatz kommen wird. Nach den Erfahrungen vom Wochenende scheint dies keineswegs mehr gesichert. "Wir werden erst einmal so weiter machen, aber nicht unbedingt für die ganze Saison", sagte Theissen in Melbourne. Vielmehr werde von der spezifischen Situation am Rennwochenende abhängen, ob Sebastian Vettel zum Einsatz kommen werde.

"Wenn wir beispielsweise ein trockenes erstes Training am Freitagmorgen gehabt hätten und Regen am Nachmittag, dann hätten wir Robert (Kubica) die Chance gegeben, beide Sessions zu fahren", erklärte der BMW-Motorsportchef die neue Marschroute.

Theissen gab zu, dass die Teams aufgrund der Testbeschränkung in einem Dilemma stecken würden. Auf der einen Seite will man Nachswuchsfahrer, wie das Supertalent Sebastian Vettel, an die Formel 1 heranführen. Dies sei aber schwierig ohne genug Tests. Auf der anderen Seite möchte man natürlich auch den Stammfahrern nicht die Möglichkeit nehmen, sich vernünftig auf das Rennen vorzubereiten. "Ich war sehr stark dafür, den ursprünglichen Plan umzusetzen und den Freitag einfach zu einem Testtag umzufunktionieren", so Theissen. "Das wäre die Lösung des Problems, denn dann könnten wir auch den jungen Fahrern genug Zeit zum Testen geben."

Ähnlich äußerte sich Renault Teamchef Flavio Briatore, der mit Nelsinho Piquet auch einen jungen dritten Fahrer in der Hinterhand hat. "Wir dürfen das T-Car nicht benutzen", klagte der Italiener. "Als wir die Freitags-Regeln änderten, sollte das zu einem neuen Testtag führen. Doch es ist nur ein Tag zur Rennvorbereitung daraus geworden. Wir haben es nicht richtig hingekriegt."