Es wurde bereits endlos über die Wertigkeit der Wintertestfahrten diskutiert. Was als sicher gewertet werden kann ist, dass die Teams jede einzelne Runde nutzen, um ihre Autos zu verbessern. Weniger sicher ist die Wertigkeit der Zeiten während das getan wird. So gilt nach dem Test in Bahrain Felipe Massa als heißester Sieganwärter für das Auftaktrennen in Melbourne, weil der Brasilianer dort eine Bestzeit nach der anderen gefahren ist.

Sein Teamkollege Kimi Räikkönen will das aber nicht überbewertet sehen und sieht sich im Vergleich zu Massa nicht im Rückstand. "Das Wichtigste ist, dass wir selbst genau wissen, was passiert ist. Ich bin mir sicher, dass der Wettbewerb hart wird, aber ich glaube nicht, dass es große Probleme geben wird", sagte er der Zeitung Helsingin Sanomat.

In Experten- und auch Fankreisen gilt Räikkönen ohnehin nicht als besonders schneller Tester. Das spiegelt sich beispielsweise auch in der Meinung von Fernando Alonso wieder, der meinte, dass Räikkönen und Massa jeweils eine fünfzigprozentige Chance hätten, sich bei Ferrari zur Nummer eins zu machen. Was der Finne in jedem Fall nicht tut, ist seinen Teamkollegen zu unterschätzen. "Massa war immer schnell und er hat im Kampf mit Schumacher vorige Saison nicht schlecht ausgesehen."

Zur Sieglosigkeit von Räikkönen im vergangenen Jahr hatte Fernando Alonso noch etwas zu sagen. Und der Spanier nahm seinen Konkurrenten dabei in Schutz: "Als ich das erste Mal in einem McLaren gefahren bin, das war noch das alte Auto, war mir klar: so konnte mich Kimi nie schlagen", sagte der Weltmeister gegenüber der Kleinen Zeitung. Seiner Meinung nach hat sich das Blatt in diesem Jahr aber etwas zu Gunsten von McLaren gewendet. So bemerkte er, dass man über den Winter große Fortschritte gemacht habe und in diesem Jahr um den Titel mitkämpfen werde. Bedeutet der Winter also doch etwas?