Für Timo Glock ist das, was manche als Rückschritt sehen würden, auf jeden Fall ein Schritt nach vorne: "Jetzt bei BMW-Sauber Testfahrer zu sein, ist auch gegenüber meiner Zeit bei Jordan noch einmal eine Steigerung. Denn ich bin in ein Team gekommen, das nur ein einziges, ganz klar definiertes Ziel hat: Ganz nach vorne zu kommen", sagt der Hesse.

Ob das für die Weiß-Blauen schon in diesem Jahr klappen kann, da will er sich noch nicht hundertprozentig festlegen - auch nicht nach der Tagesbestzeit von Nick Heidfeld in Bahrain: "Man muss mit Testzeiten immer vorsichtig sein. Natürlich war die Zeit von Nick in Bahrain schon sehr hoch zu bewerten, sie hat ja auch lange gestanden, aber man muss auch bedenken, dass die anderen da vielleicht doch andere Programme gefahren sind. Ich glaube, erst in Melbourne werden wir wirklich ein klareres Bild bekommen. Aber ich denke, man kann schon sagen, dass das Auto sicher einen gewissen Grundspeed hat und die Möglichkeit besteht, unter die Top-Fünf zu fahren. Und BMW hat mit Nick Heidfeld, der sehr viel Erfahrung hat, und mit Robert Kubica, der Nick natürlich gern ein bisschen Feuer unterm Hintern machen möchte, auch eine Top-Fahrerpaarung, ein optimales Gespann für 2007."

Im Moment sieht Glock Ferrari ein kleines Stück vor allen Konkurrenten: "Die haben das sehr clever gemacht, dass sie ihre Karten erst beim letzten Test wirklich aufgedeckt haben - aber irgendwie hat man damit ja fast gerechnet. Uns war immer klar, dass die nach hinten noch mal was nachlegen würden."

Ob er selbst in diesem Jahr an einem F1-Rennwochenende auch einmal in einem Formel-1-Cockpit sitzen wird, weiß er noch nicht. "Aber ich hoffe auch mit Sicherheit nicht darauf, dass Nick oder Robert krank werden. Ich möchte in der GP2 und auch bei Tests in der F1 so überzeugen, dass ich vielleicht noch zu einem Freitags-Einsatz komme."

Bedenken vor dem Hin- und Herspringen zwischen GP2 und F1 hat er nicht: "Ich weiß, was es in beiden Autos braucht, habe jetzt mit beiden genug Erfahrung. Das ist ein bisschen so, wie einfach immer das richtige Werkzeug für jedes aus der Werkzeugkiste zu ziehen." Glocks nächster Einsatz steht auf jeden Fall nicht in der Formel 1, sondern in der GP2-Serie an: Ab Donnerstag testet er dort mit iSport in Barcelona: "Wir haben bisher schon gesehen, dass wir gut dabei sind, aber dennoch glaube ich, dass ART immer noch das Team ist, dass es zu schlagen gilt."