"Pitbull" ist der Spitzname des neuen Spyker-Designers Mike Gascogne - auch Adian Sutil hat da bei den letzten Testfahrten kurz vor dem Saisonstart schon so seine Erfahrungen gemacht: "Er sagt einem manchmal schon recht hart und drastisch, wenn er meint, dass man beim Fahren etwas falsch gemacht hat. Da muss man sich erst mal ein bisschen dran gewöhnen" - speziell für den Pianisten Sutil sind die rauen Gascoyne-Töne sicherlich keine wohlklingende Musik.

"Aber er ist jemand mit sehr viel Erfahrung in der Formel 1, hat schon sehr viel erreicht - und ich kann von ihm viel lernen." Man merke schon, wie es seit der Ankunft Gascoynes bei Spyker Veränderungen zum Positiven gegeben habe. "Er hat die Führungsposition übernommen, das Team hat dadurch eine bessere Struktur bekommen."

Trotzdem sind die Saisonziele noch eher bescheiden: "Es ist wahrscheinlich noch ein bisschen zu früh um zu sagen, dass wir in die Punkte fahren wollen, wir müssen erst mal anfangen, uns langsam zu steigern. Ich möchte dabei zusammen mit dem Team das Beste geben, das Maximum herausholen. Das ist mein Ziel."

Und natürlich möchte er auch seinen Teamkollegen Christian Albers schlagen: "Ich weiß nicht, ob das jetzt gleich auf Anhieb klappt, in den ersten Rennen, aber natürlich ist es so, dass man immer am Teamkollegen gemessen wird." Sutils kleiner Nachteil: Die ersten Strecken von Australien bis Bahrain kennt er überhaupt nicht. "Aber auch das werde ich packen. Normal habe ich keine Probleme damit, neue Strecken zu lernen."

Und im übrigen gebe es ja Playstations, um sich vorzubereiten, "auch wenn wir noch nicht so gut aufgestellt sind wie die ganz großen Teams mit ihren Simulatoren." Die wären wohl eine besondere Spielwiese für Sutil - schließlich ist er nicht nur ein Fan von Online-Spielen, sondern darin auch ein Meister: "In der ein oder anderen Weltrangliste stehe ich da schon noch vorne", grinste er bei einem PR-Termin in München knapp eine Woche vor dem Abflug nach Australien zu seinem ersten Grand Prix. Dort wird er dann schon aufgeregt sein, "das wird sicher kommen, wenn man mal dort ist, dann wird es sich von Tag zu Tag aufbauen. Aber im Moment merke ich eigentlich noch nichts. Ich habe aber auch noch so viele Termine, dass ich gar keine Zeit dazu habe, aufgeregt zu sein."