Schon seit Monaten erklärt Giancarlo Fisichella immer wieder, dass er dieses Jahr, nachdem der amtierende Weltmeister Fernando Alonso das Team verlassen habe, selbst als WM-Kandidat in Frage käme. Renault-Teamchef Flavio Briatore widerspricht dem nicht, meint aber, das Team könne nicht tun, um dem Römer zum Titel zu verhelfen, das liege ganz alleine an ihm selbst.

"Fisichella wird sich selbst helfen müssen," sagte Briatore bei der Teamvorstellung in Amsterdam. "Wir müssen ihm alle Möglichkeiten und technische Unterstützung geben, aber schlussendlich sitzen wir nicht im Auto." Sein Landsmann hätte durchaus das Talent zu gewinnen, aber Talent alleine reiche nicht aus. "Was man tun muss, ist sich wirklich zu konzentrieren, darum geht es in der Formel 1," so Briatore weiter. "Wir sind sieben oder acht Monate auf Reisen, darüber muss er nachdenken. Besser mit den Ingenieuren zusammenarbeiten und sich mehr ärgern, wenn etwas schief geht - nicht nur sagen, 'okay, das war nur eine Rennen, vergessen wir es einfach.'"

Wenn man ganz oben stehen wolle, müsse man sehr hart arbeiten, es würde einem nichts geschenkt, ließ der Teamchef unterschwellige Kritik an seinem Fahrer durchblicken. Man müsse in der Lage sein, die Gelegenheiten auch beim Schopf zu packen. Trotzdem hat Briatore aber Vertrauen, dass Fisichella dieses Jahr die Erwartungen erfüllen wird. "Wenn ich auch nur eine Sekunde geglaubt hätte, dass er nichts das Talent hätte, dann wäre er nicht bei Renault. Fisico hat aber unglaublich dazu beigetragen, dass wir die Konstrukteurswertung gewonnen haben."

Man könne auch schon sehen, dass der Wechsel von Fernando Alonso zu McLaren dem Italiener Auftrieb gegeben hatte, erklärte Briatore weiter. "Fisico ist dieses Jahr besser. Wenn man ihn laufen sieht, merkt man, dass er schneller geht! Als er letztes Jahr zum Podium ging, ging er langsam und mit hängenden Schultern, aber jetzt ist er schnell! Außerdem bin ich sicher, dass Heikki ihn auch antreiben wird."