Dieses Weihnachten werde ich mit Sicherheit in bester Erinnerung behalten. So kurz vor dem Heiligen Abend ist die Verkündung meines Stammcockpits bei Spyker F1 für 2007 natürlich das schönste Geschenk, das mir das Team machen konnte. Überhaupt hatte das Jahr 2006 für mich jede Menge Highlights zu bieten: den Titel in der japanischen Formel 3, mein F1-Testdebüt und nun die Vertragsunterschrift für 2007. Besser geht es nicht. All das hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen.

Entsprechend viele Momente haben sich in mein Gedächtnis gebrannt. Zum einen meine Zeit in Japan. Dort hatte ich ein wirklich tolles und erfolgreiches Jahr. Aber auch der F3 Grand Prix in Macau war ein sensationelles Rennen, das ich auf dem Podium abschließen konnte. Ein weiterer ganz besonderer Moment war natürlich meine erste Ausfahrt in einem F1-Auto im Februar in Valencia - das war der Wahnsinn.

Aber all das zählt jetzt nicht mehr. Ab sofort beginnt für mich die Vorbereitung auf meine erste komplette Formel 1-Saison als Stammfahrer. Ich werde jetzt wie ein Verrückter arbeiten. In Japan habe ich mein Pensum schon deutlich erhöht und auch die letzten Wochen war ich nicht faul und habe mit einem Fitness-Coach ein individuelles Programm durchgezogen. Körperlich bin ich also top vorbereitet, wenn es in die Saison geht. Ich werde jetzt auch häufig in der Spyker-Fabrik sein und es genießen soviel wie möglich aufzunehmen und zu lernen. Den ersten Test werde ich hoffentlich Ende Januar bei den Tests in Spanien haben.

Vor der Vertragsunterschrift wusste ich über nichts, bis es soweit war. Mein Manager Manfred Zimmermann hat es mir nicht gesagt, weil er mir die Enttäuschung ersparen wollte, wenn es nicht geklappt hätte. Aber er hat es mal wieder hinbekommen - wie jedes Jahr bisher. Vielen Dank dafür an ihn und meinen Parner Medion.

Vorhersagen lassen sich zu diesem frühen Zeitpunkt noch keine treffen, aber alles was ich sehe und höre, macht mir Hoffnung, dass es eine gute Saison für unser Team werden kann. Meine Devise wird sein, 2007 soviel wie es geht zu lernen. Ich werde allen, wie ich es immer mache, auf die Nerven gehen und keine Ruhe geben, bis ich alles kenne und verstehe. Meine Orientierung ist mein Teamkollege Christijan Albers, den ich für einen schnellen und erfahrenen F1-Fahrer halte. Er ist meine Messlatte. Mein Ziel ist es, das Auto so oft wie möglich ins Ziel zu bringen.

Als Rookie lastet natürlich viel Druck auf mir, besonders im ersten Jahr nach Michael Schumacher, aber ehrlich gesagt, hat mich Druck noch nie gestört und es interessiert mich auch nicht, ob andere Druck machen. Ich ziehe mein Ding durch, weiß was ich kann und bin bereit hart zu arbeiten.