Was ist dran an der Geschichte? Unsere Kollegen von Autosport berichten, dass sich die Formel 1-Teamchefs Ende dieser Woche zusammensetzen wollen um zu diskutieren, ob die neuen Autos von Super Aguri und Toro Rosso dem aktuellen Reglement widersprechen. Angeblich wollen die beiden Rennställe gekaufte Chassis einsetzen, obwohl das dem aktuellen Reglement nach verboten ist und jedes Team sein eigenes Auto bauen muss. Gemäß Autosport will Super Aguri eine Weiterentwicklung des diesjährigen Honda RA106 an den Start bringen und der neue Toro Rosso STR2 soll im Grunde das Auto des Schwesterteams Red Bull sein.

Inwiefern diese Behauptungen der Wahrheit entsprechen, lässt sich schwer sagen, insbesondere nachdem Super Aguri-Chef Daniele Audetto gerade erst bestätigt hat, dass das neue Auto seines Teams "100 Prozent Super Aguri" sein wird. Nachdem die Japaner aber vergangene Woche in Barcelona mit ihrem Interimsauto getestet haben, das große Ähnlichkeit mit dem Honda RA106 aufweist, ist Spyker Teamchef Colin Kolles zur Tat geschritten und hat in einem Schreiben sämtliche Teamchefs und auch die FIA über die Ähnlichkeit des Super Aguri mit dem Honda der Saison 2006 informiert.

Kolles gibt zwar zu, dass die Teams bei den Tests tun können, was sie wollen, macht sich aber Sorgen, dass Super Aguri in der Tat plant, 2007 lediglich eine Weiterentwicklung des Interimsautos einzusetzen, was gemäß dem Concorde Agreement nicht erlaubt ist. Super Aguri wiederum erklärt, dass ihr Auto nicht bei Honda in Brackley gebaut würde, sondern in der Honda R&D Fabrik in Tochigi in Japan nachdem die Rechte am RA106 von Honda auf die Honda Motor Company übertragen wurden um Aguri die Entwicklung seines Boliden zu ermöglichen.

Kolles, der das Treffen für diese Woche vorgeschlagen hat, ist aber nicht der einzige, dem die Situation missfällt. Williams-Mitbesitzer Patrick Head erklärte, dass bereits im September klargemacht worden sei, dass gekaufte Chassis 2007 verboten seien. "Ich denke, wir sollten uns aber mehr Gedanken darüber machen, dass Toro Rosso 2007 mit einem Red Bull fahren will als über Super Aguri. Es gab aber noch keinerlei offizielle Erklärung, was geplant ist," so Head. "In Barcelona darf Aguri mit dem Auto eines anderen Teams fahren, wichtig ist, womit wir in Melbourne antreten. Wir werden sehen, was am Freitag dazu gesagt wird."

Super Aguri Geschäftsführer Daniele Audetto ist aber davon überzeugt, dass sein Team nichts unrechtes tut und erklärte gegenüber Autosport: "Das ist keine Modifikation und ich wiederhole, was ich gesagt habe. Wir bauen das bestmögliche Auto innerhalb der existierenden Regeln. Wir kennen das Regelement und haben es studiert und wir haben viel Unterstützung von Honda. Deshalb nutzen wir diese Möglichkeit auch so gut wir können und dürfen."