Alleine sein Name macht Nelson Piquet jr. bei vielen schon zur neuen großen Formel 1-Hoffnung. Der junge Brasilianer selbst bleibt jedoch mit den Füßen auf dem Boden und weiß, dass der Name zwar Türen öffnen kann, er selbst aber die Leistung bringen muss um ganz nach oben zu kommen. "Wenn man einmal in der Formel 1 ist, dann beurteilen einen die Leute nach dem Talent und danach, ob man seinen Job erledigt, nichts anderes," erklärte der 21-jährige gegenüber unseren Kollegen der offiziellen Formel 1 Website. "Ich persönlich habe keine besonderen Erwartungen, außer meinen Job zu lernen, über das Team zu lernen und anzufangen, die Formel 1 zu verstehen. Die Leute wollen mit mir immer darüber reden, wie es ist in der Formel 1 zu fahren, aber bis dahin ist es noch ein langer Weg."

Nelsinho, wie der Brasilianer liebevoll von seinen Landsleuten genannt wird, wusste schon früh, dass Rennen fahren seine große Leidenschaft war und nicht nur der Einfluss seines berühmten Vaters bewog den jungen Mann schlussendlich dazu, aus seinem Hobby einen Beruf zu machen und seinen eigenen Rennstall zu gründen. "Er hat uns geholfen, das Team aufzubauen und hat uns auch bei wichtigen Entscheidungen mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Er ist aber nicht bei vielen Rennen dabei und mischt sich auch auf der technischen Seite nicht ein." Nach seinen Erfolgen in der GP2 ist Piquet jetzt offizieller Testfahrer bei Renault und muss zeigen, dass er sich auch für höhere Aufgaben empfielt.

"Ich bin bereit zu lernen," erklärt er. "Ich muss aber noch alles beweisen, habe aber die phantastische Gelegenheit Testfahrer bei einem Topteam zu sein und habe ein gutes Auto. Für einen jungen Fahrer ist es sehr positiv sehen zu können, wie ein Weltmeisterteam arbeitet. Ich denke, das ist das beste Training das ich bekommen kann." Papa Nelson sieht seinen Sprössling, Berichten zufolge, bereits als Gefahr für den Renault-Stammpiloten Giancarlo Fisichella. Alles Unsinn, meint der Junior. "Da gab es jede Menge blödsinnige Spekulationen, aber darauf achte ich gar nicht. Sicher ist die Formel 1 mein langfristiges Ziel, aber da muss ich noch einen großen Schritt machen, bevor ich dazu bereit bin. Jetzt richte ich mein Augenmerk darauf, dem Team mit dem technischen Programm zu helfen und zu lernen."

Nelsinho lässt sich nicht unnötig unter Druck setzten, auch nicht von der Tatsache, dass gerade Brasilien eine Nation mit einer glorreichen Formel 1-Vergangenheit ist, man denke nur an Piquets Vater, Emerson Fittipaldi und Ayrton Senna. "Ich glaube, nur Journalisten denken an diese Dinge," wehrt Piquet jr. ab. "Was für mich zählt, ist die Zukunft, nicht die Vergangenheit. Ich stehe erst am Beginn meiner Karriere und ich setze mich nicht selbst unter Druck indem ich es mir zum Ziel setze, die Erfolge zu erreichen, die Leute hatten, die vor mir da waren."