Die Saison 2006 war eine neue Erfahrung für die Scuderia Toro Rosso. Ein neuer Teamname, ein neuer Teambesitzer, ein neuer Teamchef und ein altes Auto, nämlich das Vorjahresauto des neuen Schwesterteams. All das soll sich 2007 ändern. Dann möchte Gerhard Berger mit dem langsamen Aufstieg der Jungbullen beginnen. Nur eins soll gleich bleiben: Das italienische Image. Dafür sollen Tonio Liuzzi, die Ferrari-Motoren und die Fabrik in Faenza sorgen.

Nichtsdestotrotz plant Berger Großes und für große Dinge braucht man Platz. Deshalb könnte es in den kommenden Jahren einen Neubau der Fabrik in Faenza oder Forli geben. Einen Umzug nach England in die Heimat des Schwesterteams schließt er rigoros aus. Dagegen sprechen allein die Pläne, in den kommenden zwei Jahren einen neuen Windkanal zu bauen - in Italien.

Mit diesen Möglichkeiten soll es logischerweise aufwärts gehen. "Mein Ziel ist es, innerhalb von drei Jahren ein konstantes Mittelfeld-Team zu sein", sagte Berger gegenüber Autosprint. "Dafür müssen wir gegen Williams oder sogar Red Bull Racing kämpfen." Familienkrach würde es deshalb nicht geben: "Am Sonntagnachmittag ist jeder ein Gegner, selbst Red Bull als unsere 'Mama'."

Der Bullen-Mama möchte man schon im nächsten Jahr beweisen, dass man durchaus ein eigenes Auto auf die Räder stellen kann. Eine Übernahme des RB3 oder des RB2 aus diesem Jahr ist weder geplant noch ohne Tricks erlaubt. "Wir bauen das Auto im Haus auf der Basis unserer Erfahrungen", sagte Berger. "Es wird weder auf dem Red Bull-Auto noch auf dem diesjährigen Toro Rosso aufbauen." Durch die späte Motorenentscheidung zugunsten von Ferrari-Motoren wird der STR2 aber frühestens Ende Januar fahrbereit sein. Danach soll der beschwerliche Weg ins Mittelfeld beginnen.