Nick, gemeinsam mit Fernando Alonso und dem Renault F1 Team errang Michelin 2006 erneut zwei WM-Titel. Sie müssen zufrieden sein …
Nick Shorrock: Darauf können Sie wetten. Das waren 71 sehr lange Runden, das kann ich Ihnen sagen. Der Grand Prix von Brasilien war sehr spannend und damit beste Werbung für die Formel 1. Michelin hat jetzt zum zweiten Mal in Folge beide WM-Titel gewonnen und verabschiedet sich damit aus der Königsklasse des Motorsports. Das ist ein sehr emotionaler Moment.

Waren Sie vor dem Start wegen der hohen Asphalttemperaturen beunruhigt?
Nick Shorrock: Um ehrlich zu sein: Ja. Wir wussten, dass die von unseren Partnern McLaren-Mercedes und BMW Sauber ausgewählten Pneus keine Probleme machen würden. Aber Renault F1 hatte sich für einen Reifentyp entschieden, dessen optimales Temperaturfenster etwas niedriger lag. Am Ende ging sich alles aus, aber ich gebe gerne zu, dass wir etwas Sorge hatten.

Sind Sie wegen des Abschieds aus der Formel 1 traurig?
Nick Shorrock: Natürlich, denn wir haben sehr schöne Erinnerungen an die vergangenen Jahre seit unserem Comeback 2001. Aber da wir unsere Entscheidung bereits vor einigen Monaten getroffen haben, kommt es nicht überraschend. Wir wollten uns würdig verabschieden, und das ist uns gelungen. Wir gehen also mit einem Lächeln auf dem Gesicht.

Michelin kann stolz darauf sein, die Titel 2005 und 2006 unter ganz verschiedenen Voraussetzungen gewonnen zu haben ...
Nick Shorrock: Ja, das stimmt. Wir waren unter völlig unterschiedlichen Reglements erfolgreich. Im vergangenen Jahr galt noch die Bestimmung, pro Grand Prix-Distanz nur einen Satz Reifen verwenden zu dürfen, in dieser Saison waren Reifenwechsel wieder erlaubt. Diese Tatsache unterstreicht unser technisches Know-how. Wichtig war, dass wir niemals aufgegeben haben. Bis zum letzten Rennen haben wir unter Volldampf gearbeitet. Der Sieg schmeckt daher umso süßer. Darauf können wir stolz sein.