Zehn Punkte führt Fernando Alonso vor dem letzten Saisonrennen vor Michael Schumacher und Renault liegt neun Zähler vor Ferrari. Alonso reicht selbst bei einem Sieg von Michael Schumacher ein einziger Punkt um erneut Weltmeister zu werden, aber am Ende einer spannenden Saison ist noch lange nicht alles gelaufen, sagt man bei Renault. "Ich denke, es ist noch lange nicht vorbei," sagt auch Fernando Alonso. "Es kann bis zur letzten Kurve, wenn man weiß, dass man Weltmeister ist, alles passieren und wir nehmen nichts als selbstverständlich. Wir haben noch einen Job zu erledigen und darauf konzentrieren wir uns." Trotzdem werde man das Wochenende aber ganz normal angehen, sagt der Spanier weiter, aber ohne allzu große Risiken einzugehen. "Wenn wir unsere normale Leistung bringen und an der Spitze fahren, dann werden wir unser Ziel auch erreichen."

Im vergangenen Jahr ist Fernando Alonso in Brasilien Weltmeister geworden, dieses Jahr ist der Grand Prix in Interlagos sein letztes Rennen für Renault, eine Tatsache, die den 25-jährigen etwas nachdenklich werden lässt. "Das wird ein ganz besonderes Wochenende für mich und motiviert mich extra, das Maximum für alle meine Freunde und Teamkollegen zu geben," gibt er zu. "Sowohl Renault als auch Michelin haben soviel für mich getan seit ich in der Formel 1 angefangen habe," sagt er weiter. "Ich glaube, es ist unmöglich, ihnen alles zurückzugeben, was sie mir in den ganzen Jahren seit 2001 gegeben haben. Ich kann nur versuchen, ein phantastisches Rennen zu haben und den Titel zu gewinnen, so dass wir unsere Partnerschaft auf die richtige Art beenden können, mit einer Feier."

Giancarlo Fisichella, der in den letzten beiden auf dem Podium stand, kämpft noch um Platz drei in der Fahrerwertung und ist zuversichtlich, dass es auch in São Paulo gut laufen kann. "Das ist eine meiner Lieblingsstrecken! Ich hab hier 2003 meinen ersten Sieg feiern können und war auch 2000 Zweiter," erzählt der Römer. "Es ist eine schwierige Strecke, besonders für den Nackenbereich weil wir entgegen dem Uhrzeigersinn fahren. Außerdem gibt es jede Menge Bodenwellen, was es physisch anstrengend macht als auf anderen Strecken." Fisichella wird in Brasilien mit der neuesten Ausbaustufe des Renault-Motors an den Start gehen und hat ein großes Ziel vor Augen: den Rennsieg. "Ich werde mein Maximum geben um zu gewinnen. Man kann nicht mit dem Gedanken fahren, dass Punkte gut genug sind, man muss aggressiv sein, angreifen und sein Ziel auf der obersten Stufe des Podiums sehen."

Technikchef Bob Bell erklärt, man gewinne eine Meisterschaft nur, in dem man einzelne Rennen gewinnt und das Wichtigste sei jetzt, gelassen zu bleiben. "Wir gehen jedes Rennen mit dem Ziel an, zu gewinnen und das wird auch in Brasilien nicht anders sein." Die mathematischen Szenarios hätten keinerlei Einfluss auf die Strategie des Teams. "Es wird ein ganz normales Wochenende sein. Ich denke, wir haben immer daran geglaubt, dass die beste Art, eine Meisterschaft zu gewinnen ist, Rennen zu gewinnen."