So ein Reifen ist eine feine Sache. Er ist rund, schwarz und hat in der Trockenversion vier Rillen. "In Suzuka werden alle Bereiche eines Reifens an allen vier Ecken des Autos geprüft", sagt Bridgestone-Technikchef Hisao Suganuma über die anstehenden Herausforderungen beim vorletzten Saisonrennen in der japanischen Heimat.

Neben den schnellen Kurven und der Haarnadel stellt die einzigartige Form einer Acht hohe Anforderungen an die Reifen. "Suzuka ist eine der am meisten fordernden Strecken des Rennkalenders", stimmt Michelin-Projektleiter Nick Shorrock zu. Aber auch in der asiatischen Ferne gibt es Ähnlichkeiten. "Der Schwierigkeitsgrad ist ähnlich wie in Silverstone, weswegen wir uns dort auf das Rennwochenende vorbereitet haben." Da ist es nicht verwunderlich, dass auch Bridgestone mit einigen seiner Teams an diesem Silverstone-Test vor ein paar Wochen teilgenommen hat. Zudem spulten die Japaner Testkilometer mit Ferrari in Mugello ab.

Während Bridgestone nur verriet, dass man 1.200 Reifen an die Strecke mitbringt, war Michelin einen minimalen Tick offener: Die Franzosen werden mit 10 verschiedenen Produkten für ihre Partnerteams anrücken. Bridgestone erhält unterdessen Unterstützung von den Rängen: Rund 1.500 Mitarbeiter und Gäste werden die Partnerteams von den Tribünen anfeuern.

"Hoffentlich können wir ihnen eine großartige Show und einen Sieg bieten", sagt Bridgestone-Chef Hiroshi Yasukawa. Michelin baut derweil auf das Wetter. "Die Wetterbedingungen könnten in Japan zu dieser Jahreszeit sehr wechselhaft sein", so Shorrock, "also müssen wir sorgfältig über die möglichen Extremtemperaturen nachdenken, in denen die Reifen funktionieren müssen." In diesem Wissen habe man bereits am letzten Wochenende in Shanghai ein gutes Ergebnis erzielen können. "Das stimmt uns für die letzten beiden Saisonrennen positiv."

Beim letzten Auftritt in Suzuka gibt es nur eine Neuerung: Einige Streckenteile der Brücke wurden neu asphaltiert. "Aber ich erwarte deshalb keinen großen Unterschied", sagt Shorrock. Für gute Rundenzeiten sind ohnehin die Esses viel wichtiger. "Dort werden den Reifen schnelle Richtungswechsel abverlangt", bestätigt Suganuma. "Ein weiterer Faktor ist die raue Streckenoberfläche. Sie verlangt nach einem Reifen mit guter Haltbarkeit und mittelweicher Mischung." Allen voran werden die Reifen aber rund, schwarz und viermal gerillt sein - außer es kommen doch die Regenreifen zum Einsatz...