Die Formel 1 ist immer darauf bedacht neue Märkte zu erschließen. Mit Japan erschloss man vor einigen Jahren aber vor allem eines: Eine neue Welt. Und das obwohl dieser Terminus bereits für einen ganz anderen Kontinent reserviert ist. Dennoch fühlt sich, von Nachbar China einmal abgesehen, kaum eines der GP-Länder so vollkommen anders an, wie das oftmals zitierte Land der aufgehenden Sonne.

Schon die blühenden Landschaften Japans bieten einen ungewohnten Anblick: Die Schönheit der Schnee bedeckten Berge, die aus üppigen Feldern erwachsen, wird von Hochhäusern mit 24-Stunden-Neonbeleuchtung in ein unwirkliches Licht gerückt.

Aber es gibt nicht nur das moderne Japan mit all seinen Wolkenkratzern und Multimillionen-Dollar-Firmenzentralen. Zwischendurch erhascht man auch einen Blick auf die vielen kleinen Tempel und traditionellen Gebäude, die sich nahtlos in das Stadtbild kleiner Häuschen einfügen.

In Japan ist alles anders: Auch die Straßen., Foto: BAT
In Japan ist alles anders: Auch die Straßen., Foto: BAT

Angesichts des frühen Kontakts mit den Europäern im Jahre 1543 (angefangen bei den Portugiesen und gefolgt von den Spaniern, Holländern und Briten) hat sich die japanische Kultur als äußerst widerstandsfähig gegen die Eindringlinge erwiesen. Dabei ist die Bedeutung der japanischen Nationalflagge Programm: Der rote Kreis auf dem Meer von Weiß steht für Ehrlichkeit und Reinheit.

Die knapp 128 Millionen Japaner verteilen sich auf vier Hauptinseln sowie rund 3.000 kleinere Inseln. Die Stadt Suzuka liegt ebenso wie die Hauptstadt Tokio, Yokohama und Osaka auf der größten Insel Honshu. Suzuka wurde erstmals im Jahr 645 urkundlich erwähnt und liegt heute mit seinen 200.000 Einwohnern in der Mie Präfektur an der Süd-Ost-Küste.

Die ortsansässige Industrie stellt vor allem Nahrungsmittel und Textilien her, außerdem hat Honda große Fertigungsstätten in Suzuka. Zudem gibt es eine medizinische Universität. Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehören buddhistische Tempel sowie Shinto Schreine.

Ehrlichkeit & Reinheit lautet das Motto der Nationalflagge., Foto: BAT
Ehrlichkeit & Reinheit lautet das Motto der Nationalflagge., Foto: BAT

Die nächste Stadt nennt sich zwar Yokkaichi, sehr viel mehr zu sehen gibt es aber im 50 Kilometer nordöstlich gelegenen Nagoya. Dies ist mit 2,2 Millionen Einwohnern übrigens die viertgrößte Stadt Japans. Im Zweiten Weltkrieg wurde Nagoya weitgehend zerstört. Nach dem Wiederaufbau wird das Stadtbild nun von breiten Straßen und zahlreichen unterirdischen Passagen mit Geschäften und Restaurants geprägt. Außerdem hat Nagoya einen der größten Häfen der Welt. Die größte Sehenswürdigkeit ist allerdings der im 17. Jahrhundert errichtete Atsuta Jungi Shinto Schrein.

Noch etwas weiter weg von Suzuka liegt Kyoto. Die rund 100 Kilometer östlich von Suzuka gelegene Stadt war für mehr als tausend Jahre bis 1868 die Residenz der japanischen Kaiser. Hier entstand auch die klassische Kultur des Landes.

Kein Wunder also, dass hier ganze 1.605 Tempel und 271 Schreine gezählt werden, die ältesten von ihnen stammen noch aus dem achten Jahrhundert. In vielen Bezirken der Stadt finden sich kleine, beschauliche Gassen mit den traditionellen japanischen Holzhäusern und kleinen, aber wunderschönen Gärten.

Wer bestimmte Nahrungsvorlieben hat, ist hier falsch., Foto: BAT
Wer bestimmte Nahrungsvorlieben hat, ist hier falsch., Foto: BAT

Japan ist ein Land für viele unterschiedliche Aktivitäten: Wandern in den Japanischen Alpen mit dem berühmten Berg Fuji, Skifahren, Surfen und Tauchen an der Küste des Japanischen Meeres, Kuren in einer der über 1.800 Thermalquellen des Landes, oder Landschafts-Sightseeing in einem der 47 Naturparks. Für Unternehmungslustige wird immer etwas geboten.

Ebenso gut bedient werden Shopping-Freunde: Denn nirgends macht Einkaufen so viel Spaß wie in Japan. Allerdings ist es auch alles andere als ein billiges Vergnügen. Dafür gibt es in Japan so ziemlich alles käuflich zu erwerben, was man sich vorstellen kann. Von den traditionellen Seidenwaren wie Kimonos bis hin zum neuesten Elektronik-Schnickschnack, den wir Europäer erst in ein paar Jahren zu sehen bekommen; wenn überhaupt.

In den Restaurants von Suzuka wird dennoch Internationalität groß geschrieben - von Pizza über Mexikanisch bis hin zu traditioneller japanischer Küche findet sich für jeden Geschmack etwas. Wer andernorts nach Nahrung sucht, könnte jedoch Probleme bekommen: Die zumeist nur in japanischer Sprache vorhandenen Speisekarten machen die Menüauswahl zum Glücksspiel.

Japan - Fakten, Fakten, Fakten

Japan
Fläche: 377.801 km²
Einwohner: 127,8 Mio.
Einwohner Suzuka: 200.000
Hauptstadt: Tokio (11,8 Mio. Einwohner)
Sprachen: Japanisch
Währung: 1 Yen = 100 Sen
Zeit: MEZ + 8h
Gliederung: 9 Regionen (47 Präfekturen)
Staatsform: Parlamentarische Monarchie (seit 1947)
Regierungschef Junichiro Koizumi (seit 2001)
Staatsoberhaupt: Kaiser Akihito Tsuyu No Mija (seit 1989)