"Ein guter Fahrer weniger, den man schlagen muss," war ein Kommentar, der im Fahrerlager in Monza zu vernehmen war, nachdem Michael Schumacher seinen Rücktritt aus der Formel 1 verkündet hatte. Die meisten Kollegen des Deutschen bedauerten den Entschluss des Rekordweltmeisters jedoch und einer, der wirklich traurig ist, Schumacher gehen zu sehen ist Deutschlands neue Nachwuchshoffnung Sebastian Vettel. "Er ist sehr wichtig für mich," erzählte Vettel unseren Kollegen von Autosport. "Er war mein Held als ich ein kleiner Junge war und ich habe ihn immer bewundert."

Bis zum heutigen Tag sei Michael Schumacher sein Idol, gab Vettel weiter zu, und nicht nur aufgrund der sieben WM-Titel, sondern viel mehr aufgrund der Art, wie er das erreicht habe. "Rennen fahren ist sein Leben und Statistiken bedeuten ihm nichts. Er geht in jedes Rennen als ob sein erstes wäre und, wenn man gewinnt, dann ist das das Beste, was einem im Leben passieren kann." Wie es ist zu siegen, das weiß der 19-jährige schon längst, wenn auch noch nicht in der Formel 1 und die schönsten Siege waren für ihn, die, bei denen sein Idol anwesend war. "Michael war bei einigen Rennen und schwenkte am Schluss die karierte Flagge," erinnert er sich. Das war das tollste, als ich ein Kind war."

"Man muss sich mal vorstellen, dass ein Formel 1-Weltmeister die Zielflagge schwenkt und einem die Siegertrophäe übergibt. Das war ein toller Moment." Vettel ist sicher. Dass der Rückzug von Michael Schumacher die Formel 1, beziehungsweise die Begeisterung für diesen Sport in Deutschland auch verändern wird. "Man muss abwarten, wohin es gehen wird," erklärt er. "In Deutschland ist die Formel 1 Michael Schumacher. Was er für den Sport in Deutschland getan hat, ist phantastisch und gut für uns junge Fahrer, die auf dem Weg nach oben sind. Er hat uns allen mit Sicherheit einige Türen geöffnet."

Er sei überrascht gewesen, dass Schumacher beschlossen habe, seine Karriere an den Nagel zu hängen, sagt Vettel weiter. "Ich dachte, es sei unmöglich, dass er aufhören könnte. Aber diese Entscheidung liegt bei ihm." Für ihn persönlich würde es aber nichts ändern, auch wenn er dne Entschluss des 37-jährigen bedauere. "Ich habe mein Ziel - und es war schon immer mein Traum, in der Formel 1 zu fahren," sagt der BMW Sauber-Pilot. "Jetzt habe ich die Möglichkeit an den Freitagen zu testen, das ist phantastisch, und der nächste Schritt wird es sein, eines Tages Rennen zu fahren."