Bernie Ecclestone hatte die Fahrervereinigung GPDA nach deren öffentlicher Kritik an den Streckenbetreibern von Monza bereits zurechtgewiesen, jetzt gab auch die oberste Motorsportbehörde FIA ein offizielles Statement heraus und verteidigte die Beschuldigten. Die GPDA hatte den Verantwortlichen der Hochgeschwindigkeitsstrecke vorgeworfen, sie würden Forderungen nach mehr Sicherheit an der Strecke ignorieren und nötige Umbaumaßnahmen verweigern. Weiter war einem Vertreter des Kurses angekreidet worden, dass er ein Treffen kurzfristig abgesagt hatte.

In der FIA-Erklärung, die am Mittwoch herausgegeben wurde, heißt es, die Streckenbetreiber dürften Sicherheitsmaßnahmen keinesfalls mit Dritten diskutieren, inklusive der Fahrer. "Das soll verhindern, dass selbsternannte Experten mit wenig oder keinem Wissen über die neuesten Entwicklungen in der Streckensicherheit, Verwirrung stiften können und signifikante Sicherheitsverbesserungen, die man erreicht hat, unterminieren können," steht da zu lesen. Weiter erklärte die FIA, dass man mit den Ergebnissen der neuen High Speed Barriere, die vom FIA Institute und der FIA entwickelt worden und letztes Wochenende zum ersten mal im Einsatz war, sehr zufrieden sei.

"Das System, das am Ende der Auslaufzonen in der zweiten Schikane und der Parabolica aufgestellt war, wurde speziell für Kurven entworfen, in denen die Anfahrt mit hoher Geschwindigkeit erfolgt und die Auslaufzonen begrenzt sind." Mehr als sechs Jahre Forschung und Entwicklungsarbeit hat man investiert, erklärt die FIA um diese neue Sicherheitsmaßnahme fertigzustellen. "Diese Barriere kann eine Aufprallgeschwindigkeit von 200 km/h absorbieren und gleichzeitig die G-Kräfte, die auf den Fahrer einwirken auf einem erträglichen Niveau halten."

Das neue System, das das FIA Institute zusammen der DEKRA entwickelt hatte besteht aus drei einzelnen Schichten, die erste aus Plastik-Blöcken, die mit Polyethylen-Schaum gefüllt sind (1,5 m lang, 1 m hoch und 0,6 m tief), ein Material, das für seine Fähigkeit bekannt ist, hohe Energieeinwirkungen zu absorbieren und aus vertikalen Stahlplatten, die ein Eindringen in die Blöcke verhindern sollen. Jedes Ende ist halbkreisförmig, so dass es möglich ist, die Elements wie ein gigantisches Puzzle zu verbinden.

Die Elemente, die von der Firma "TecPro" hergestellt werden, haben einen Abstand von 1,2 Metern zum zweiten Element, einer vier- oder sechsreihigen Reifenbarriere, wobei jeder Reifenstapel mit einem 30 Zentimeter dicken Schlauch aus hoch dichtem Polyethylen versehen ist. Der letzte Teil der Barriere besteht aus einer Leitplanke oder einer speziell entwickelten Betonmauer. Das komplette System ist nur 4 Metern tief. "Die FIA ist von dem System in Monza begeistert und wird mit den Verantwortlichen anderer Strecken besprechen, ob sich dieses System auch auf anderen Kursen installieren lässt," heißt es in der FIA-Erklärung weiter.