"Unter Druck macht Michael Schumacher Fehler", sagen viele Kritiker des siebenfachen Champions. Dieser Druck ist in der Endphase der WM größer denn je. Davon ist auch die Konkurrenz überzeugt: "Der Druck liegt bei Ferrari, sie liegen hinten und müssen aufholen", betonten Fernando Alonso und Flavio Briatore in den letzten Tagen unisono. Im Qualifying unterlief Schumacher prompt der erste Fehler: Ein Ausrutscher neben die Strecke kostete ihn eine mögliche Pole. Einen Tag später der zweite Patzer: Ein weiterer Ausrutscher neben die Strecke kostete den Deutschen diesmal mehr als nur eine Pole Position; Schumacher verlor 4,7 Sekunden, die ihn vor seinen Titelkonkurrenten Alonso gespült hätten und ihm dann per Stallregie die Möglichkeit zum Sieg gegeben hätten. Statt vier Punkte gutzumachen, verlor er also zwei WM-Zähler im Kampf um Titel Nummer 8.

"Das war ein schöner Kampf am Ende mit Fernando", versuchte Schumacher die positiven Punkte des Tages herauszuheben. "Es hat Spaß gemacht." Ebenfalls Spaß machte ihm und seinem Team Felipe Massa. "Er ist toll gefahren und hat am Anfang einen großen Vorsprung herausgefahren. Danach war er konstant und blieb fehlerfrei. Er hat den Sieg überlegen geholt." Dies sei auch die "gute Nachricht" des Tages. "Es ist gut für das Team, wenn ein Fahrer das Wochenende vergeigt, dass es dann der andere rettet."

Aber warum konnte Schumacher nicht mit Alonso mithalten? "Der zweite Reifensatz war nicht so gut, ich kam nicht auf den nötigen Speed", begründete er seinen Rückstand auf den Spanier. Aber nicht nur das: "Ich hatte am Ende Blasen auf den Hinterreifen. Da ich relativ schwer war, war das Auto in Kurve 8 schwierig zu fahren und ich habe viel Zeit verloren, die ich nicht mehr aufholen konnte."