Jacques Attack - so hieß die motorsport-magazin.com Kolumne von TV-Kommentator Jacques Schulz. Unseren Kollegen des F1 Racing Magazines scheint dieser Titel so gut zu gefallen, dass sie ihre neueste Ausgabe mit dem gleichen Titelthema versahen; nur mit dem Unterschied, dass hier der geschiedene BMW Sauber-Pilot Jacques Villeneuve lospolterte. Und wenn JV poltert, dann kracht es gewaltig und zerspringen mehr als nur ein paar Tassen und Teller auf dem Asphalt.

"Schumi lügt alle an!", schaffte es eine von Villeneuves, wie immer alles andere als zurückhaltenden, Aussagen sogar bis in die Bild-Zeitung. "Michael ist kein großer Champion. Er hat zu viele schmutzige Tricks gespielt. Er ist einfach kein bedeutender Mensch! Ayrton Senna hingegen wird niemals vergessen."

Sollte Michael Schumacher hingegen seinen Helm am Ende dieses Jahres an den Nagel hängen, würden die Menschen ihn "einfach vergessen", glaubt Villeneuve. "Michael lügt nicht nur die Fans an, sondern auch die anderen Fahrer. Er hat uns einfach in die Augen gesehen und gelogen", spielt Villeneuve auf die Rascasse-Gate-Affäre an. "Er glaubt größer als der Sport zu sein, aber wenn er zurücktritt und sich niemand mehr an ihn erinnern wird, dann wird auch er es verstehen."

Das große Problem ist laut Villeneuve, dass man "nie seine wahre Persönlichkeit" sehe. "Er ist ein Rennfahrer - aber nicht mehr als das. Senna wird man jedoch niemals vergessen. Auch er spielte mal mit schmutzigen Tricks, aber er tat das mit Klasse. Was Schumi jedoch 1997 in Jerez und jetzt in Monaco getan hat ist etwas ganz anderes."

Jerez 1997, Villeneuves größter Triumph. Damals wurde er nach einem missglückten Rammstoß von Schumacher zum ersten und einzigen Mal Formel 1-Weltmeister. "Wenn Senna so etwas getan hat, hat er sich später hingestellt und gesagt: Ich hab´s getan. Senna hat nie gelogen. Michael sehr wohl!"