Die Hupen und Trompeten der deutschen Fans waren nicht bis über den großen Teich ins Fahrerlager von Indianapolis zu hören - doch der Jubel brandete auch durch die Boxen und Hospitality-Bereiche der F1-Teams: Deutschland steht im Halbfinale. Nachdem das 1. Freie Training quasi im Bann des runden Leders stand, konnten die Deutschen nun erleichtert in das 2. Training gehen. Nur die Italiener begannen jetzt langsam um den Halbfinale-Einzug ihrer Squadra Azzura zu zittern...

In Indianapolis fanden sich die deutschen Farben erst auf dem sechsten Rang wieder: Die Bestzeit fuhr, wie im ersten Training, Honda-Testfahrer Anthony Davidson. Hinter ihm reihte sich Robert Kubica vor Giancarlo Fisichella auf Platz 2 ein. Rang 4 ging an Felipe Massa im besten Ferrari. Die große Überraschung der zweiten Trainingsstunde war Giorgio Mondini. Der Schweizer stellte seinen Midland-Boliden auf den fünften Platz! Damit landete er direkt vor Michael Schumacher, dem er gegen Ende des Trainings sogar wild Handzeichen zeigte, da ihn der Deutsche auf einer schnellen Runde aufhielt.

Die Top10 komplettierten Monteiro, Button, Alonso und Räikkönen. Damit war Fisichella der schnellste Stammpilot des ersten Trainingstages. Die weiteren Deutschen landeten auf den Plätzen 13 für Nick Heidfeld, 24 für Nico Rosberg und 27 für Ralf Schumacher.

Der Rundengeiz Dem langen Warten auf Nichts aus dem 1. Training, folgte in der 2. Session ein leicht erhöhter Fahrbetrieb. Von besonders viel Action konnte aber wie gewohnt nicht gesprochen werden.

Die Zwischenfälle Wie das 1. Training geendet hatte, begann das 2. Training: Statt Michael Schumachers Ferrari stand diesmal Franck Montagnys Super Aguri im Kies. Den nächsten Kontakt mit dem Kiesbett hatte BMW Sauber-Tester Robert Kubica, dem genauso wie vielen seiner Kollegen der Grip auf der grünen Strecke fehlte.

Die Analyse Die Grundaussage des Freitags ist klar: Das Tiefstapeln von Renault war unbegründet - die Franzosen sind auch beim "härtesten" Rennen für sie top. Allerdings war es nicht Fernando Alonso, sondern dessen Teamkollegen Fisichella, der den Ton angab. Auch bei Ferrari war die Nummer 1B schneller als der Chefpilot. Beide Teams sollten aber am Samstag um die Pole kämpfen können. Bei McLaren sah man das übliche Freitagsbild: Die Silbernen fuhren nur wenige Runden und werden erst am Samstag die Karten aufdecken. Dann wird sich zeigen, ob sie erneut vorne mitmischen können. Gleiches gilt für BMW Sauber, bei denen in Indy nur Kubica den Sprung unter die Top10 schaffte.