Vor dem Qualifying rechneten viele Experten mit einer kleinen Überraschung: Allerdings rechnete niemand damit, dass die Überraschung ein weiß-rotes Auto fahren würde - jeder sah sie in einem weiß-blauen BMW Sauber sitzen. Am Ende erreichte aber keiner der beiden BMW den dritten Qualifying-Abschnitt. Stattdessen sorgte Jarno Trulli mit Startplatz 4 für Aufsehen.

"Es ist ein gutes Ergebnis, aber es war erst das Qualifying", versuchte Jarno die Euphorie zu bremsen. "Meine Reifenwahl war sehr konservativ, deshalb war ich wirklich überrascht so weit oben zu stehen." Im Hinblick auf das Rennen, macht er sich deswegen "keine Sorgen" über die Strategie. "Wir haben alles auf ein gutes Rennen ausgerichtet. Ich bin also ziemlich glücklich. So lange morgen nichts richtig Seltsames passiert, bin ich sehr zuversichtlich."

Im bisherigen Saisonverlauf war Jarno jedoch genau der 'richtige' Anwärter, wenn es darum ging, dass "etwas Seltsames" passieren sollte. "Man muss immer sein Bestes geben und bislang hatte ich einfach kein Glück", erinnert er sich nur zu gut an seine Pechsträhne. "Morgen erhalte ich eine neue Chance auf ein gutes Ergebnis - jetzt muss ich sie nutzen."

Sein Ziel sind WM-Zähler. "Wir können Punkte holen - ein Podestplatz wird hingegen schwierig", prophezeit er. "Manchmal läuft es in der F1 nicht wie erwartet", nimmt er sein Pech gelassen hin. "Aber es gibt kein anderes Team, das ein so großes Potenzial wie Toyota besitzt."

Aus diesem Grund spricht er gerade mit den Japanern über eine Vertragsverlängerung. "Ich spreche mit Toyota, aber noch ist nichts unterschrieben. Ich glaube an Toyota, deshalb habe ich hier unterschrieben und deshalb sehe ich eine Chance das Auto zu verbessern und einen Sieger daraus zu machen."

Die ersten Weiterentwicklungen greifen bereits an diesem Wochenende. "Es gibt einige Neuerungen am Auto und das Team arbeitet sehr hart. Am Saisonstart waren wir von der Spitze weit entfernt, aber danach verstanden wir die Reifen immer besser." Das Verständnis der neuen Bridgestone-Reifen war eines der Hauptprobleme in der ersten Saisonhälfte.

"Die Saison verlief bisher nicht gerade fantastisch", fasst er die ersten acht Rennen mit einem Augenzwinkern zusammen. "Aber ich verdiene es zumindest in den Punkten zu sein. In Monaco habe ich einen Podestplatz verpasst, was wohl mein Tiefpunkt in dieser Saison gewesen ist. Glücklicherweise kann ich immer sehr gut abschalten und mich einfach auf meine Arbeit konzentrieren. Ich habe schon viele solcher Rückschläge in meiner Karriere erlebt und alle haben mich nur stärker gemacht."