Die Todsünde für zwei Formel 1-Teamkollegen ist es sich gegenseitig abzuschießen. Gleich danach kommt das Aufhalten des Teampartners im Qualifying. Mark Webber bekam dies am eigenen Leib zu spüren: Er wurde von Nico Rosberg behindert und schied schon im ersten Qualifying-Abschnitt aus.

"Es war ein bisschen ein Chaos. Wir haben unsere Strategie geändert und ich wusste nur: Das ist meine letzte Chance", beschreibt Nico den 'Tathergang'. "Zudem waren vor mir zwei Autos. Ich sah jemanden hinter mir, wusste aber nicht wer es ist. Letztlich hat es Mark ein Zehntel gekostet - es hätte für ihn also trotzdem nicht gereicht, da ihm drei Zehntel gefehlt haben. Es tut mir leid, aber ich muss auch auf mich achten."

Ganz besonders galt dies bei seiner zweiten haarigen Szene des Qualifyings: "Mein Vater hat gesagt, ich solle die gesamte Strecke ausnutzen und die Mauer touchieren. Daran habe ich mich gehalten", sagte Nico grinsend über seine Mauerberührung auf seiner schnellsten Runde im zweiten Qualifying-Teil. "Es war schon eine recht harte Berührung - das Auto hat vibriert, aber es scheint alles ganz geblieben zu sein."

Richtig zufrieden war Nico mit seinem 6. Startplatz nicht. "Ich bin schon zufrieden, aber Trulli und Michael vor mir sind nur vier Hundertstel weg", ärgerte er sich über eine verpasste Chance in die zweite Reihe durchzustarten. "Da ich das Auto nicht hundertprozentig hinbekommen habe, hätte ich noch besser abschneiden können." Nico bemängelte die Balance des Autos und ein zu starkes Untersteuern. "Dem sind wir nicht nachgegangen, das war doof", gab er sich selbstkritisch. Das Ziel für das Rennen ist es jetzt "den sechsten Platz zu halten" und am Ende "WM-Punkte mitzunehmen".