"Hoffentlich kann ich morgen einige Positionen gutmachen." Mehr hatte Giancarlo Fisichella nicht zum Qualifying und zum morgigen Rennen zu sagen. Zum Thema Jacques Villeneuve hatte der Römer hingegen jede Menge zu erzählen.

"Ich bin richtig wütend", schnaubte Fisichella, der noch während des Qualifyings wild gestikulierend in die BMW Sauber Box gestürmt war. "Villeneuves Verhalten war nicht akzeptabel", schimpfte er weiter. "Als Fahrer wissen wir, dass wir auf unserer Out-Lap anderen auf ihrer schnellen Runde Platz machen müssen. Aber Villeneuve ist nicht zur Seite gefahren und ich verlor deshalb viel Zeit." Aus diesem Grund habe er den Sprung unter die Top10 verpasst. "Ich hatte locker den Speed dafür. Jetzt steht mein Teamkollege auf Pole und ich auf 13."

Der Kanadier beurteilte die Situation etwas anders. "Giancarlo Fisichella war anscheinend sehr verärgert, und ich weiß nicht genau, weswegen", so der Ex-Champion. "Für mein Gefühl war ich vor ihm und habe versucht, ihm Platz zu machen. Vielleicht habe ich ihn etwas aufgehalten, aber ich hätte nicht gedacht, dass er so dicht hinter mir war. Ich werde zu ihm gehen und mit ihm sprechen, da war keine Absicht dahinter."

Das Gespräch mit Fisichella verlief jedoch wenig beschwichtigend. Danach forderte Giancarlo sogar, dass Villeneuve die schnellste Qualifying-Zeit aberkannt wird, weil er ihn blockiert habe. "Er weiß genau wie viel man hinter einem anderen Fahrer verliert - schon 100m dahinter. Man verliert Downforce und Grip. Es ist besonders unverständlich, da er sich auf seiner Out-Lap befunden hat."

Eine Entschuldigung seitens des Kanadiers gab es nicht. "Ich bin richtig enttäuscht und wütend. Ich fragte ihn was er gemacht habe und ich bin noch wütender, weil er sich nicht entschuldigt hat. Für mich ist die Sache damit gegessen. Er sagte, er habe seine Reifen warm halten wollen und ich wäre nicht so nah dran gewesen. Aber ich war nah dran und wedelte sogar mit meinen Armen. Das ist einfach inakzeptabel und unprofessionell."