Sie wissen zwar immer noch nicht genau, was die Motorprobleme bei den ersten beiden Grand Prix dieses Jahres verursacht hat, Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn geht aber davon aus, dass sie trotzdem nicht mehr auftreten sollten. Nach dem ersten Trainingstag in Australien ließ Ferrari verlauten, dass man zuversichtlich sei, dass die Motoren das Wochenende durchhalten würden. "Bisher gibt es keine Probleme," sagte Brawn und kreuzte zur Sicherheit mal die Finger, das es auch so bleiben würde. "Wir beanspruchen sie nicht so sehr, wie wir das normalerweise tun würden, ganz besonders im Qualifying. Wir haben einfach die Drehzahl etwas gesenkt."

Es sei schon frustrierend, meinte Brawn, da es nur ein Problem mit einem Kolben sei während die anderen problemlos funktionierten, "einer reicht aber aus um einen Schaden zu verursachen. Das Problem ist schwierig zu lösen, denn wenn man den Motor auseinander nimmt, sind sieben Kolben in Ordnung und einer sieht etwas traurig aus. Für Imola haben wir aber einige Modifikationen." Die Krux an der ganzen Geschichte sei, dass der Fehler auch nicht bei jedem Motor aufträte und nicht bei jedem Kolben und darüber hinaus auch nicht immer bei dem gleichen Kolben. "Es ist einer der acht, aber leider ist es nicht immer der gleiche. Deshalb ist das ja so frustrierend wie es nicht den Anschein hat, als würde es mit der Geometrie des Motors zusammenhängen."

Modifikationen für San Marino

Für das nächste Rennen in Imola am 23. April plant man in Maranello einige Modifikationen am Auto um sich doch noch die Chance offen zu halten, um die Weltmeisterschaft mitfahren zu können. Natürlich gibt es noch keine offiziellen Informationen, wie denn diese Verbesserungen aussehen sollen, ganz oben auf der Liste steht, aus verständlichen Gründen, aber wohl der Motor. Darüber hinaus soll es auch Änderungen an der Aerodynamik und der Aufhängung geben. Ross Brawn gab am Freitag in Melbourne bekannt, dass man nächste Woche in Vallelunga beginnen werde, einige Teile zu testen und die Woche darauf bei den Testfahrten in Barcelona das komplette Paket zum Einsatz bringen wolle.

Ferrari habe ein umfangreiches Entwicklungsprogramm am Laufen und in Imola sollten sich schon die ersten positiven Ergebnisse zeigen, sagte Brawn. "Wir haben einige neue Aufhängungsteile, die wir in den nächsten Wochen testen werden. Wir hatten gehofft, schon letzte Woche in Fiorano einige Tests durchführen zu können, leider hat das Wetter aber nicht mitgespielt und so werden wir das eben nächste Woche in Vallelunga und dann in Barcelona nachholen." Auch von der Aerodynamik-Seite her verspricht der Brite einige "nette Verbesserungen" die für die weiteren Rennen der Saison nach und nach ausgebaut werden sollen.

Dank der zusätzlichen Teams, die dieses Jahr von Michelin zu Bridgestone gewechselt sind, und der somit zusätzlichen Daten, ist man bei Ferrari guter Dinge, dass die Erntwicklung der Gummis erfolgreicher vorangehen wird als 2005. Eine wirkliche Weiterentwicklung ihres Autos können die Italiener aber erst vorantreiben, wenn sie ein anderes Problem gelöst haben. "Die Probleme mit dem Motor haben uns in unserem Entwicklungsprogramm sehr zurückgeworfen," gab Brawn zu. "Es wird zwar auch Veränderungen am Motor geben, wir müssen aber erst die Situation in den Griff bekommen bevor wir an die Änderungen denken können."