Als die Launch Control noch erlaubt war, gab es für die Renault am Start kein Halten mehr. Die gelb-blauen Autos zuckten wie Blitze an ihren Kontrahenten vorbei. Doch die Raketenstarts der Franzosen endeten nicht wie erwartet mit dem Verbot der Starthilfe. Den letzten Beweis dafür, trat Fernando Alonso am Sonntag in Malaysia an.

"Mein Start war gut", untertrieb Alonso im spanischen Fernsehen. "Als ich in die erste Kurve kam, sah ich die beiden Williams miteinander kämpfen und deswegen ging ich ein Risiko ein und ging außen an ihnen vorbei. Es war beinahe ein Selbstmordkommando, aber es hat funktioniert."

Aber Alonso düpierte nicht nur Mark Webber und Nico Rosberg, auch die beiden Chrompfeile von Juan Pablo Montoya und Kimi Räikkönen ließ er bei seinem Megastart von Rang 7 auf 3 stehen.

Die Krone setzte er dem Ganzen auf, weil er nach einem Problem mit der Tankanlage im Qualifying mit der doppelten Spritmenge und dem schwersten Auto des Feldes an den Start gehen musste! "Ich dachte eigentlich, dass ich beim Start mit so viel Benzin an Bord überhaupt niemanden überholen könnte, aber alles lief besser als erwartet."

Das mussten auch seine Konkurrenten und "Opfer" der ersten Kurve anerkennen. So zum Beispiel Nico Rosberg, der Alonsos "Superstart" in den höchsten Tönen lobte: "Alonso kam wie eine Rakete vorbei. Das war Wahnsinn", erinnerte sich Nico. "Ich dachte nur: Das kann ja gar nicht gut gehen. Der wird volles Rohr abfliegen." Aber Nico hatte nicht damit gerechnet, dass das Selbstmordkommando mit der Startnummer 1 selbst diese mission impossible meistern würde.