Günther Steiner ist auch nach seinem Aus als Formel-1-Teamchef bei Haas ein Stammgast in der Königsklasse. Als TV-Experte bei RTL begleitet er einen Großteil des Jahres am Mikrofon mit, am vergangenen Grand-Prix-Wochenende in Australien führte der vielfach als Kultfigur gefeierte Südtiroler zudem die Interviews der siegreichen Fahrer nach dem Rennen.

Jetzt erhält Steiner eine weitere Aufgabe in der Formel 1, oder besser gesagt bei einem einzelnen Grand Prix der Weltmeisterschaft 2024. Wie die Organisatoren des Rennens am Mittwoch bekanntgaben, übernimmt Günther Steiner beim Miami-GP in diesem Jahr eine Rolle als Botschafter.

Günther Steiner wird Miami-Botschafter

Das Grand-Prix-Wochenende in Florida geht vom 3. bis zum 5. Mai über die Bühne. Steiner wird als Botschafter sowohl im Vorfeld des Events an Veranstaltungen teilnehmen und Auftritte absolvieren, um für das Formel-1-Rennen, das seit 2022 Teil des Kalenders ist, zu werben, sowie während dem Rennwochenende.

"Ich freue mich als Botschafter für den Miami-GP zu fungieren, der sich zu einem meiner Lieblingsrennen des Jahres entwickelt hat", wird Steiner in einer Presseaussendung der GP-Organisatoren zitiert. "Ich habe aus erster Hand gesehen, welch unglaubliches Wachstum die Formel 1 in den Vereinigten Staaten hatte, und sie hat so viel Potenzial, weiter zu wachsen, vor allem mit Rennen wie Miami", sagte er weiter.

Das F1-Rennen in Miami ist eine der Prestige-Veranstaltungen des Formel-1-Rechteinhabers Liberty Media und gilt neben dem Las-Vegas-GP als Schlüssel zu einer weiteren Erschließung des amerikanischen Marktes. In Fankreisen ist der Große Preis allerdings mehr als umstritten. Kritikpunkte sind vor allem die Streckenführung rund um das Football-Stadion der Miami Dolphins, sowie die exorbitanten Ticket- und Verpflegungspreise. Eine Image-Politur mithilfe des beliebten Ex-Teamchefs kommt dem Rennen also gerade recht.

Tyler Epp, Präsident des Miami-GPs, sagte: "Günther ist F1-Fans jeden Alters ein Begriff und der perfekte Botschafter für unser Rennen. Er verkörpert den Wettbewerbsgeist des Sports und er hat eine klare Vorstellung davon, was die Formel 1 in Amerika sein kann. Jemanden mit seiner Erfahrung, seinem Ruf und seiner Offenheit für unsere Veranstaltung zu gewinnen, wird zweifellos zur Begeisterung beitragen und das Rennwochenende auf ein neues Niveau heben."

Start in den Miami-GP 2023, Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool
Start in den Miami-GP 2023, Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool

Günther Steiner in den USA: Red Bull, NASCAR und Haas

Steiner wohnt seit 2006 in den Vereinigten Staaten. Der ehemalige Jaguar-Manager kam 2006 in die USA, als er vom Formel-1-Team von Red Bull zu dem neu gegründeten NASCAR-Team des Energy-Drink-Herstellers wechselte, das er selbst aufbaute. Obwohl Steiner nach bereits drei Jahren das Team verließ, blieb er den USA anschließend treu, wo er in der Folge neben der Führung eines Verbundwerkstoff-Unternehmens auch Kontakt zu Gene Haas schloss.

Aus diesem ergab sich in weiterer Folge seine Rückkehr mit Haas in die Formel 1. Internationale Bekanntheit über die verbriefte Formel-1-Fanszene hinaus, erlangte Steiner in erster Linie durch die Netflix-Serie 'Drive to Survive' in der er durch seine unverblümten Aussage und oft derben Sprüche zu einem Fixpunkt wurde.