Was tun nach der Rennfahrer-Karriere? Diese Frage dürften sich wohl viele Piloten mit zunehmendem Alter stellen. Max Verstappen hat mit seinem eigenen Rennstall eventuell bereits eine Lösung gefunden. Der Niederländer will 2025 ein eigenes GT3-Rennteam an den Start bringen. Warum der Formelsport für ihn kein Thema ist.

Verstappen will in den GT3- statt Formelsport

Derzeit unterstützt Verstappen diverse Rennfahrer mit Verstappen.com-racing. Der Niederländer hilft seinen Kollegen so durch Sponsoring und Beratung. Den Anfang nahm das ganze Projekt jedoch schon viel früher.

"Im Moment sind wir in der Anfangsphase. Mit Verstappen.com Racing sponsern und unterstützen wir die Rennaktivitäten verschiedener Menschen in meinem Umfeld durch Beratung und Beratung. „Angefangen hat alles mit dem Sim-Racing des Team Redline", so der Niederländer. bei einem Interview mit Formule1.NL

Ein durchaus ambitioniertes Projekt. Ein großes Hinderns: Die Kosten. Motorsport ist eine teure Angelegenheit, nicht nur für Piloten, sondern auch für Teams und Sponsoren, besonders im Nachwuchs-Formelsport. Verstappen will dem Formelsport daher zunächst fernbleiben. "Der Fokus liegt darauf, den Schritt vom Sim-Racing zum GT3 zu schaffen, damit wir nicht nur über den Kartsport in den Rennsport einsteigen müssen, denn das ist im Moment unverschämt teuer", so Verstappen.

"Der Fokus liegt darauf, den Schritt vom Sim-Racing zum GT3 zu schaffen. Sim-Racing ist deutlich günstiger. Ein solcher Wechsel ist möglich. Wenn man alles professionell macht, glaube ich, dass man aus dem Sim-Racing eine großartige Rennkarriere aufbauen kann“, so der Weltmeister.

Verstappen feiert GT3-Atmosphäre

Neben den Kosten ist auch die Fahrtzeit ein großer Vorteil der GT3-Klasse im Vergleich zum Formelsport. Die Formel 2 und Formel 3 fahren nur selten. Die Testzeit ist "In der GT3-Klasse fährt man mehr Rennen, aber es herrscht auch eine andere Atmosphäre. Es ist entspannter. Ich denke, GT3 ist eine wunderschöne Klasse, in der man tolle Langstreckenrennen fahren kann. Du fährst generell mehr Rennen."

Der GT3-Sport ist zudem deutlich umfangreicher als die Formelklassen. Es stehen deutlich mehr Rennserien und Events zur Teilnahme zur Auswahl. Mittlerweile setzt auch die DTM auf GT3-Boliden. Bei 24-Stunden-Rennen sind die GT3-Renner immer zu Gast, dazu gesellen sich Rennserien wie die GTWC.

Dazu ist die Testzeit mit dem eigenen Boliden in der Regel deutlich höher. Die ehemaligen Sim-Racer haben also deutlich mehr Zeit, sich auf einen realen Boliden einzustellen. "Die Junior-Formelklassen sprechen mich einfach nicht an. In der Formel 3 und Formel 2 hast du einfach zu wenig Zeit im Auto und dabei kostet es viel zu viel Geld.

Doch wer werden die Fahrer für das eigene Team? Verstappen will die Boliden mit eigenen Piloten aus dem Sim-Racing besetzen. Die einzige Bedingung: Potenzial. „Nicht jeder im Sim-Team kann in einen echten Rennwagen steigen. Aber den Jungs, in denen ich Potenzial sehe, möchte ich helfen, indem ich mein eigenes GT3-Team aufbaue“, erklärt Verstappen.

Verstappen: Sehe mich weder als Christian Horner, noch als Günther Steiner

In welcher Rolle Verstappen selbst agiert, steht dabei noch nicht fest. Vorbild Christian Horner? "Ich sehe mich weder als Christian Horner, noch als Günther Steiner. Aber ich möchte in alle Entscheidungen involviert sein und alles wissen. Ich möchte auch vor Ort sein, wenn das in meinen Kalender passt. Ich denke, ich bin mehr wie mein Vater", so Verstappen.

Der Weltmeister sieht sich selbst mehr in einer Berater-Rolle. "Es ist sehr wichtig, die richtigen Leute an die richtigen Positionen zu setzen. Ich möchte da sehr kritisch sein. Aber nicht nur ich sehe mich nach Leuten um, auch mein Vater. Er denkt, dass es ein tolles Projekt ist."

24-Stunden-Rennen mit eigenem Team

Dass Verstappen ein Fan von Langstreckenrennen ist, ist hinlänglich bekannt. Einer Teilnahme an einem 24-Stunden-Rennen mit Vater Jos Verstappen oder Fernando Alonso ist der Niederländer nicht abgeneigt. Vielleicht sitzen die Piloten dann ja im eigenen Verstappen.Com-Boliden.

Champagner: Podium mit dem Zweiten Fernando Alonso, Sieger Max Verstappen und dem Dritten Piere Gasly
Fernando Alonso und Max Verstappen könnten sich ein gemeinsames 24-Stunden-Rennen vorstellen, Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool

"Das wäre cool, oder? Wer weiß. Es wäre toll, wenn wir auf das höchste Niveau des Langstreckenrennsports wachsen könnten. Ein GT3-Team mit zwei Autos sollte 2025 machbar sein."