Platz 5: Alex Yoong
Der Malaie Alex Yoong hatte weder in der britischen Formel 3 als auch der Formel 3000 sowie der Formula Nippon irgendetwas erreicht und trotzdem kam er 2001 zu seinem F1-Debüt. Minardi war knapp bei Kasse und suchte nach Bezahlfahrern.

Yoong zog die Unterstützung eines Glückspielunternehmens an Land und durfte für die letzten drei Rennen des Jahres ran. Nach zwei technisch bedingten Ausfällen erreichte er beim Saisonfinale in Suzuka das Ziel. Sein Teamkollege, ein gewisser Fernando Alonso in seiner Debütsaison, nahm ihm in diesem Rennen zwei Runden ab.

Alex Yoong in seinem Formel-1-Boliden, Foto: Sutton
Alex Yoong in seinem Formel-1-Boliden, Foto: Sutton

Yoong durfte aufgrund seiner Mitgift 2002 dennoch eine volle Saison fahren und bekam es diesmal mit Rookie Mark Webber zu tun. Auch der Australier fuhr ihn in Grund und Boden, meist fehlten eineinhalb Sekunden und mehr. Dreimal scheiterte der Mann aus Malaysia sogar an der 107%-Hürde. In seinem letzten Rennen begrub Yoong seine F1-Karriere im Kiesbett von Suzuka und kehrte nie mehr zurück.

Platz 4: Yuji Ide
Der Japaner Yuji Ide hatte schon eine längere Karriere in der Heimat hinter sich, als er doch noch sein F1-Debüt geben durfte. Aguri Suzuki gründete 2006 das Super-Aguri-Team und wollte eine rein japanische Fahrerpaarung. Da Suzuki Ide schon länger kannte, wählte er ihn als Teamkollegen von Takuma Sato aus und so wurde er mit 31 Jahren noch zum Rookie

Yuji Ide in seinem F1-Auto, Foto: LAT Images
Yuji Ide in seinem F1-Auto, Foto: LAT Images

Doch schon vor Saisonbeginn fingen die Probleme an, da Ides Englisch nicht gut genug für eine professionelle Kommunikation mit dem Team war. Schnell stellte sich heraus, dass die Situation auf der Strecke kaum anders aussah. Ide fuhr zwei bis vier Sekunden langsamer als sein Teamkollege.

Nachdem er beim vierten Rennen in Imola durch eine Kollision einen Überschlag von Christijan Albers im Midland verursacht hatte, ersetzte Aguri seinen Landsmann durch Testfahrer Franck Montagny. Wenige Tage später entzog die FIA ihm die Superlizenz, um weitere Auftritte zu verhindern.

Platz 3: Dave Walker
Dass viele Fahrer in der F1-Geschichte schlecht aussahen, lag häufig auch an einem wenig konkurrenzfähigen Auto. Dies lässt sich von Dave Walker nicht gerade behaupten. Der Australier pilotierte in der Saison 1972 den Lotus 72D, der mit 61 Punkten und fünf Saisonsiegen beide Titel für sich entschied.

Dave Walker holte in einem Weltmeisterauto keinen einzigen Punkt, Foto: LAT Images
Dave Walker holte in einem Weltmeisterauto keinen einzigen Punkt, Foto: LAT Images

Das Problem aus Walkers Sicht: Er hatte dazu nicht das Geringste beigetragen. Alle Punkte stammten von Weltmeister Emerson Fittipaldi, Walker holte einen neunten Rang als bestes Resultat. Schon bei seinen ersten Teststarts 1971 bei F1-Rennen außerhalb der offiziellen Meisterschaft war er langsam unterwegs.

Lotus-Boss Graham Chapman wurde durch einen Zigarettensponsor dennoch unter Druck gesetzt, Walker das Stammcockpit für 1972 zu geben. Nach dem desaströsen Jahr hatte auch der Sponsor keine Argumente mehr. Der Australier wurde 1973 durch Ronnie Peterson ersetzt, der im selben Auto prompt vier Rennen gewann.

Platz 2: Jean-Denis Delétraz
Der Schweizer Jean-Denis Delétraz hatte nur drei GP-Einsätze und bei einem Blick auf seine Leistungen ist sofort zu erkennen, warum es nicht mehr wurden. Auch er konnte nur durch seine Mitgift zum F1-Piloten werden. Seine erste Ausfahrt hatte er für Larrousse beim Saisonfinale 1994 in Adelaide.

Jean-Denis Delétraz im Pacific, Foto: LAT Images
Jean-Denis Delétraz im Pacific, Foto: LAT Images

Auf Teamkollege Hideki Noda verlor er in jeder Runde zwei Sekunden. Zum Zeitpunkt seines Getriebeschadens in Runde 56 war er bereits zehnmal überrundet worden. BBC-Kommentator Jonathan Palmer konstatierte: "Der hat in der Formel 1 nichts verloren." Bei Pacific schien man das angesichts leerer Teamkassen anders zu sehen und so kam er 1995 für zwei Rennen zurück.

In Estoril fuhr der Schweizer 12 Sekunden langsamer als die Führenden und beendete das Rennen nach 14 Runden mit einem Krampf im Arm. Ein Rennen später am Nürburgring kam er als Fünfzehnter und Letzter mit sieben Runden Rückstand ins Ziel. 1996 führte die Formel 1 dann die 107%-Regel ein.

Platz 1: Al Pease
Der Kanadier Al Pease sorgte schon bei seinem ersten GP-Auftritt beim Heimrennen in Mosport 1967 für Aufsehen. Er würgte seinen Eagle-Climax ab und konnte ihn mit leerer Batterie nicht neu starten.

Al Pease gab 1967 sein F1-Debüt, Foto: Sutton
Al Pease gab 1967 sein F1-Debüt, Foto: Sutton

Also lief er zur Box zurück, holte eine frische Batterie, baute sie selbst ein und beendete das Rennen mit 43 Runden Rückstand auf Sieger Jack Brabham. Wesentlich unrühmlicher war sein zweiter und letzter Einsatz 1969 an gleicher Stelle. Pease fuhr unglaublich langsam und sorgte damit für eine Reihe von Zwischenfällen, unter anderem mit Matra-Pilot Jackie Stewart.

Dessen Team protestierte bei der Rennleitung und Pease erhielt nach 22 absolvierten Runden die schwarze Flagge. Die Führenden hatten zu diesem Zeitpunkt bereits 46 Runden absolviert, der Kanadier war also nicht einmal halb so schnell gefahren. Damit ist er der einzige Fahrer, der je aufgrund langsamer Fahrt disqualifiziert wurde.

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