Sauber holte im September 2023 einen alten Bekannten ins Boot. Technischer Direktor James Key verließ McLaren und kehrte nach über zehn Jahren zurück an seine alte Wirkungsstätte in Hinwil. Mit neuen/alten Augen analysiert er, was sich bei Sauber geändert hat und, wo es noch Luft nach oben gibt.

"Es ist großartig, wieder zurück zu sein", so Key, der von 2010 bis 2012 bereits Technischer Direktor bei Sauber war, ehe er zu Toro Rosso und später McLaren wechselte. "Es gibt noch viele bekannte Gesichter. Viele Leute, mit denen ich zuvor das Glück hatte zu arbeiten, sind immer noch da. Gleichzeitig ist das Team aber auch gewachsen."

Hier sieht der Brite klar einen Unterschied zu früher. "Wir sind zwar immer noch ein kleines Team, trotzdem sind wir hunderte Leute. Es ist jetzt schon schwieriger, einen Park- oder Büroplatz zu finden", scherzt er. Noch besser erinnert er sich jedoch an die Arbeitsweise mit weniger Leuten. "Die Effizienz eines kleinen Teams ist immer noch da, aber wenn du wächst, verlierst du das ein bisschen. Diese Effizienz beizubehalten, ist etwas, das wir stärker versuchen sollten", meint Key.

Key: Überall Verbesserung notwendig

Für die kommende Saison, ohne Alfa Romeo als Titelsponsor, sind die Ziele bei Sauber bereits gesetzt. "Die nächsten Schritte für uns sind in einem signifikanten und gut dokumentierten Plan festgelegt, den wir bereits verfolgen", verrät Key. Neues Personal ins Team zu holen, steht auf der Liste weit oben. "Die richtigen Talente für unser Team zu gewinnen ist eine Priorität. Daran arbeiten wir hart."

Oftmals dauert es jedoch, bis neue Arbeitskraft an Board ist. Abwarten ist für Sauber keine Option. "Wir müssen nicht auf neues Personal warten, es gibt viele Dinge, die wir bereits jetzt tun können", so der Technische Direktor. Zu verbessern gäbe es nämlich einiges. "Schlussendlich müssen wir uns in allen Schlüsselbereichen verbessern, um unsere Ziele erreichen zu können", sagt Key. "Egal, wo wir stehen, wir müssen überall noch besser werden."

Dass der geplante Aufschwung nicht von heute auf morgen möglich ist, ist klar. "Derzeit arbeiten wir an unseren kurzfristigen Zielen eng mit Andreas Seidl zusammen. Diese betreffen besonders 2024, aber auch die weitere Zukunft", so Key. "Das finale Endprodukt, das wir anpeilen, werden wir wahrscheinlich nicht vor 2027 fertigbekommen. Es gibt vieles zu tun, aber ich denke, dass wir bis 2026 schon besser aufgestellt sind. Das wird uns die Chance bieten, den notwendigen Schritt nach vorne zu machen."

Sauber hat Lücken zu füllen

Dafür müssen aber zuerst etwaige Rückstände aufgeholt werden. "Das Team hat das erlaubte Capex-Budget sehr weise ausgegeben. Dieses Jahr wurden brillante Investitionen getätigt, die schon ab nächster Saison einen Unterschied machen werden", lobt Key. "Die Basis besteht, weswegen ich denke, dass wir uns sofort verbessern können, aber ein paar große Dinge fehlen noch."

Damit ist besonders die Ausstattung des Rennstalls gemeint, die nicht gänzlich auf dem neusten Stand sei. "Wir haben bereits eine gute Ausstattung, aber in Sachen Technologie müssen wir uns noch verbessern", verrät der Technische Direktor. "Das zukünftige CapEx-Budget wird diese Lücken füllen und solche Dinge führen dann direkt zu einer besseren Performance."

Luft nach oben sieht Key reichlich: "Das Feld ist sehr eng. Wenn man die Rundenzeiten ansieht, ist klar, dass es keine so großen Abstände wie früher gibt. Auch die hinteren Rennställe sind nah dran. Das lässt annehmen, dass es für uns noch viele Gelegenheiten geben wird, wenn wir alles richtig hinbekommen. Es gibt keinen Grund zu glauben, dass wir in dieser Position feststecken. Ich glaube, wir können uns verbessern und haben guten Grund optimistisch zu sein."