Das Formel-1-Team von AlphaTauri befindet sich seit etwas mehr als einem Monat auf der Suche nach einem neuen Namensgeber und somit gleichzeitig nach einem neuen Hauptsponsor. Neuesten Informationen zufolge steht eine deutsche Marke kurz davor, das Team der Red-Bull-Marke zu übernehmen.

Hugo Boss soll seine Fühler nach dem Team ausgestreckt haben. Das Modeunternehmen aus Metzingen will laut Informationen von RacingNews365 und Formula.hu als Namensgeber und Hauptsponsor in Faenza einsteigen. Die Red-Bull-Angehörigkeit sollte aber weiterhin Teil des Namens bleiben. Falls ein Deal zustande kommt, würde das Team voraussichtlich als Hugo Boss Bulls Racing an den Start gehen.

AlphaTauri: Hugo Boss steht vor Übernahme

Boss ist derzeit als Sponsor bei Aston Martin an Bord, allerdings ist die Marke dort nur eine unter vielen. Die treibende Person hinter dem angestrebten AlphaTauri-Deal ist CEO Daniel Grieder. Der Schweizer war zuvor bei Tommy Hilfiger tätig. Er setzt viel auf das Marketing der Kleidungsmarke und will sie vor allem im Sportbereich besser platzieren. Es soll sogar ein Kauf der gesamten Red-Bull-Kleidungsmarke AlphaTauri durch Boss im Raum stehen.

Hugo Boss gilt zwar als Favorit, ist aber nicht der einzige Kandidat im Rennen als Namensgeber bei AlphaTauri. Auch der derzeitige Sponsor Orlen soll Interesse daran haben, den Rennstall namentlich zu übernehmen. Der polnische Mineralölkonzern ist seit diesem Jahr bei AlphaTauri mit an Bord, zuvor war er bei Alfa Romeo prominent vertreten und unterstützte beispielsweise Test- und Ersatzfahrer Robert Kubica.

Zweites Red-Bull-Team: Namensentscheidung im September

Die Entscheidung über die zukünftige Namensgebung bei AlphaTauri soll im September fallen. Red Bull war in den letzten Jahren zunehmend unzufrieden mit den Leistungen des Junior-Rennstalls. Während das große Team der Bullen inzwischen kostenneutral arbeiten kann, macht der Konzern mit dem kleinen Rennstall nach wie vor Verluste.

Im Vorjahr landete AlphaTauri in der Konstrukteurs-Meisterschaft auf der vorletzten Position und auch in diesem Jahr ist man mit mickrigen drei Zählern bislang das Schlusslicht in der Team-WM. Von 2024 an soll das Nachfolgeteam von Toro Rosso und Minardi sich wieder stärker beim Schwesterteam von Red Bull anlehnen und zunehmend die im Reglement erlaubten Komponenten aus Milton Keynes zukaufen.

Gleichzeitig gibt es in der kommenden Formel-1-Saison auch einen großen Umbruch an der Spitze des Teams: Der langjährige Teamchef Franz Tost geht in Rente, dafür übernehmen der ehemalige Ferrari-Sportdirektor Laurent Mekies als F1-Teamchef und Ex-FIA-Mann Peter Bayer als CEO die Teamleitung.