Die meisten Formel-1-Teams reisten ohne neue Teile zum Großen Preis von Österreich. Das zweite Sprintwochenende der F1-Saison 2023 lässt den Rennställen kaum Zeit, um neue Teile auszutesten. Stattdessen blieben den Ingenieuren und Fahrern nur 60 Minuten Training, um das Auto für die beiden Qualifyings und Rennen abzustimmen. Das hielt McLaren aber nicht vom ersten und größten Teil seines umfangreichen Update-Pakets ab. Ferrari brachte hingegen einen komplett neuen Frontflügel samt Unterboden mit. Motorsport-Magazin.com liefert den Überblick über alle Updates an diesem Wochenende.

Red Bull: Zum Heim-Grand-Prix bringt das Team von Max Verstappen ein kleines Update an der hinteren Radaufhängung. Die Abdeckungen der unteren Querlenker wurden im Detail verändert. Die Anpassung soll den Luftstrom stabilisieren. Red Bull betont aber, dass die Anpassungen aufgrund des geringen Spielraums des Reglements nur minimal seien.

  • Hintere Radaufhängung

Ferrari: Der erfolgreichste Rennstall der Formel-1-Geschichte brachte einen komplett neuen Frontflügel nach Österreich mit. Das Hauptelement, die Flaps und die Endplatten sind neu. Laut Angaben der Scuderia handelt es sich dabei um eine gewöhnliche Weiterentwicklung, die die Luft effizienter in Richtung der Seitenkästen, des Unterbodens und der Heckflügel weiterleiten soll. Allerdings soll der neue Flügel auch mehr Flexibilität bei der Abstimmung ermöglichen. Im Einklang mit dem neuen Frontflügel überarbeitete Ferrari auch den Unterboden, was die Gesamteffizienz des Autos verbessern soll.

  • Frontflügel
  • Unterboden

Mercedes: Keine Updates

Alpine: Keine Updates

McLaren: Ein Rennen früher als geplant bringt McLaren in Spielberg den ersten von drei Update-Teilen - vorerst nur am Auto von Lando Norris. Die kleinste Überarbeitung erfolgte am Halo. Die Ummantelung wurde entsprechend der neuen Motorabdeckungen angepasst. Deutlich offensichtlicher ist der neue Seitenkasteneinlass. Statt dem alten schmalen Design ist die Öffnung jetzt ein weniger "bauchig". Wie bei der Überarbeitung des Halos dient das dem Zusammenspiel mit der neuen Karosserie (= Motorabdeckung & Seitenkasten).

Der neue Unterboden wurde an allen Ecken und Enden (Eingang Venturi-Kanäle, Unterbodenkante, Diffusor) überarbeitet. Die neue Motorabdeckung samt neuem Seitenkasten soll den Luftstrom mit dem Unterboden-Update besser kontrollieren und damit mehr Abtrieb erzeugen. Eine neue Motorabdeckung bedingte auch eine Überarbeitung der Kühlschlitze.

Der Seitenkasten von McLaren hat jetzt auch eine Art Rutsche, Foto: Motorsport-Magazin.com
Der Seitenkasten von McLaren hat jetzt auch eine Art Rutsche, Foto: Motorsport-Magazin.com
  • Seitenkasteneinlass
  • Halo
  • Unterboden
  • Motorabdeckung
  • Kühlschlitze

Alfa-Sauber: Keine Updates

Aston Martin: Keine Updates

Haas: Das amerikanische Team bringt ein kleines Update nach Österreich. Ein neues Pitot-Rohr soll für weniger Luftverwirbelungen sorgen und verspricht eine verbesserte Funktionalität bei der Erfassung der Daten.

Das neue und aerodynamisch verpackte Pitotrohr von Haas, Foto: LAT Images
Das neue und aerodynamisch verpackte Pitotrohr von Haas, Foto: LAT Images
  • Nase

AlphaTauri: Der Letztplatzierte der Konstrukteurs-WM bringt weiter fleißig Updates. Diesmal erhalten der Heckflügel, der Beamwing und die Kühlschlitze ein Update. Am Heckflügel mündet das horizontale Element anders in die Endplatte. Der Radius ist nun deutlich kleiner geworden, die Kante damit markanter.

Die neue Kante am AlphaTauri-Heckflügel, Foto: LAT Images
Die neue Kante am AlphaTauri-Heckflügel, Foto: LAT Images

Die Konstruktion soll mehr Abtrieb generieren. Der neue Beamwing ergänzt die ersten beiden Versionen insofern, dass er einen Kompromiss zwischen Luftwiderstand und Abtrieb bietet. Die neue Konstruktion soll für die langen Geraden deutlich effizienter sein. Die neuen Kühlschlitze brachte man sicherheitshalber nach Spielberg mit. Hohe Temperaturen waren in der Vergangenheit keine Seltenheit, hinzu kommt die hohe Lage über dem Meeresspiegel.

  • Heckflügel
  • Beamwing
  • Kühlschlitze

Williams: Das Team von James Vowles brachte neue Eingänge für die Venturi-Kanäle nach Spielberg mit. Dieses Update knüpft an den neuen Unterboden an, der in Kanada erstmals zum Einsatz kam. Das neue Element soll einen kleinen Abtriebsgewinn versprechen. Auch die Bremsbelüftung an der Vorderachse erhielt ein kleines Update. Die neue Profilierung solle den Luftstrom besser nutzen und etwas mehr Abtrieb generieren.

Das äußerste Luftleitblech wurde überarbeitet, Foto: LAT Images
Das äußerste Luftleitblech wurde überarbeitet, Foto: LAT Images
  • Venturi-Kanal-Einlässe
  • Bremsbelüftungen (vorne)