Unter den drei Neulingen der Formel-1-Saison 2023 sticht Oscar Piastri bisher positiv heraus. Der Australier hat nach sieben Rennen mit einem unterdurchschnittlichen McLaren bereits fünf WM-Punkte auf dem Konto und konnte in der Qualifikation bereits mehrfach ins Q3 einziehen. Seine beiden Rookie-Kollegen Logan Sargeant und Nyck de Vries sind hingegen die bisher einzigen Fahrer ohne Punktausbeute. Der Formel-2- und Formel-3-Champion der Jahre 2020 bzw. 2021 zeigt sich mit seiner bisherigen Saisonleistung zufrieden.

"Im Großen und Ganzen denke ich, dass ich einen guten Start hatte", sagte er gegenüber Motorsport-Magazin.com . "Ich lerne jedes Mal etwas Neues, wenn ich ins Auto steige. Über eine Runde war die Pace bisher gut und ich konnte ziemlich nah an Lando sein. Im Rennen lerne ich eher Runde für Runde, aber ich bin auch erst am Anfang meiner Lernkurve", erklärte Piastri.

Norris als Teamkollege? Für Piastri ein Vorteil

Mit Lando Norris hat Oscar Piastri einen im Fahrerlager hochangesehenen Teamkollegen, der in der Vergangenheit bereits bewiesen hat, das Meiste aus einem Auto herausholen zu können. Diesem Umstand hat es Piastri zumindest teilweise zu verdanken, dass er in dieser Saison nach einem Jahr als Alpine Reserve-Fahrer zu den Stammfahrern der Formel 1 gehört. Es war Norris, der die letzten zwei Saisons seinen Ex-Teamkollegen Daniel Ricciardo fast durchgehend in die Schranken verwiesen hat. Die schwache Leistung Riccardos, besonders im Vergleich zu Norris, sorgte für den Rausschmiss des achtfachen Grand-Prix-Siegers und das freigewordene Cockpit fiel Oscar Piastri in den Schoß.

Für den Rookie ist es kein Grund zur Sorge, dass Lando Norris am anderen Ende der Garage sitzt, eher im Gegenteil. "Ich denke, es ist ein Vorteil, Lando als Teamkollegen zu haben. Er ist einer der schnellsten Fahrer und somit eine gute Referenz. Es ist zwar nicht einfach, schneller als er zu sein, doch wenn ich eines Tages Weltmeister werden möchte, muss ich jeden schlagen", erklärte Piastri Motorsport-Magazin.com .

Piastri: Ich möchte Norris so schnell wie möglich schlagen!

Oscar Piastri hat im Alter von 22 Jahren bereits einiges an Erfolgen im Junioren-Rennsport vorzuweisen. Als Rookie gewann er mit PREMA-Racing die Formel-3-Meisterschaft 2020, ehe er im darauffolgenden Jahr auch den Gesamtsieg in der Formel 2 feiern durfte, unter anderem vor dem damaligen Teamkollegen und derzeitigen Williams-Fahrer Logan Sargeant. Es folgte der logische Schritt in die Formel 1 zu Alpine, in deren Junioren-Programm Piastri ausgebildet wurde. Nach einem Formel-1-Sabbatjahr als Reserve-Fahrer verschlug es Piastri zu McLaren.

Die Vergangenheit zeigt: Der talentierte Australier braucht nicht viel Eingewöhnungszeit in einer neuen Rennserie. Der Trend aus den Junioren-Serien setzt sich bisher auch in der Formel 1 fort. In der Saison 2023 ist Piastri bisher der schnellste und konstanteste der drei Rookies. Seinen Teamkollegen hat er mittlerweile fest im Blick und sagt genau, wann er diesen schlagen möchte. "So schnell wie möglich", antwortete er Motorsport-Magazin.com . "Lando hat sich bereits in der Formel 1 bewiesen. Es ist schwer, einen genauen Zeitpunkt dafür festzumachen, aber ich denke, gegen Ende der Saison werde ich viel mehr wissen, mich deutlich wohler fühlen mit dem Auto und mich mehr in das Team eingelebt haben", sagte der McLaren-Pilot.